Rezension

Sinclair ohne Sinclair

Sinclair - Dead Zone - Dennis Ehrhardt

Sinclair - Dead Zone
von Dennis Ehrhardt

Bewertet mit 4 Sternen

Ein geheimnisvolles Artefakt wird vom Grund des Meeres geborgen, doch damit schleppen die Unbekannten etwas Uraltes, Gefährliches nach London. Grässlich verstümmelte Leichen, korrupte Polizisten und ein Drogenring mit einer geheimnisvollen, zerstörerischen Superdroge halten Scotland Yard in Atem. Bei der Verfolgung eines Verdächtigen stirbt Detective John Sinclair – doch irgendwer im Yard scheint die Ermittlungen zu blockieren.

Ein rasanter Auftakt zu einer neuen Sinclair-Romanreihe. Wer das JS-Universum kennt, muss hier alle Erwartungen erst einmal zurückstellen. Es wird ganz von vorne begonnen, die Hauptcharaktere kennen sich nicht und die Geschichte wird erst allmählich entwickelt. Dabei tue ich mich schwer Bill Conolly als kokainsüchtigen, erfolglosen Schmierenreporter, seine Frau Sheila als arrogante, eiskalte, gewinnorientierte Zicke und Shao als jähzornige, egozentrische Einzelgängerin zu akzeptieren. Von Sinclair selbst bleibt kein großer Eindruck, er stirbt auf den ersten hundert Seiten. Nur Powell und Zuko sind bereits in den bekannten Rollen und damit meine Sympathieträger.

Die vielen Geschichten, die hier parallel erzählt werden, sind einerseits brillant und spannend aufgebaut, andererseits macht es einen wahnsinnig, dass nicht eine Geschichte beendet wird. Wenigstens rudimentäre Antworten hätte ich mir gewünscht. Nur ein paar Häppchen, um die Durststrecke bis zum, zweiten Band zu überstehen, doch der Leser muss sich mit Action, düsteren Andeutungen und blutigen Details begnügen.

Fazit: Ein vielversprechender Auftakt, doch sollte der zweite Band einige Antworten und Entwicklungen bereithalten. Außerdem sollte Sinclair zurückkommen. Noch ein Sinclair-Roman ohne Sinclair wäre anstrengend.