Rezension

Sirup der schmeckt

Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss - Kelly Moran

Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss
von Kelly Moran

Willkommen im Redwood. Ein kleines Städtchen irgendwo in Amerika. Ein Städtchen deren Bewohner für jeden da ist. Allerdings auch alles über den anderen wissen. Die „Drachen“ waren aktiv und so hat Redwood bald wohl sein neues Liebespärchen parat. Bis es soweit ist, müssen die beiden Glücklichen aber erst mal mit sich selbst im Reinen sein, Vergangenes vergessen und über ihren Schatten springen. Derweil erlebt der Leser Redwood ganz gemütlich von der Sofakante aus. Die wohl er weibliche Leserschaft darf wieder seufzen und träumen. Solche Kerle wie die O`Grady Brüder gibt es doch nicht. Doch – in Redwood. Supergutaussehend! Intelligent! Tierärzte! Liebevoll! Hilfsbereit!... Ja, die guten Eigenschaften kann ich noch ewig so fortsetzen. Während ich dies also hier aufschreibe, überlege ich warum man eigentlich ehr die Badboys gut findet, als diese Schmachttypen hier. Was ist daran falsch, wenn Männer sanft und liebevoll sind? Komischerweise hab ich, wenn ich so Bücher lese wie „After“ immer tiefes Mitgefühl für den Badboy. Da hat man irgendwie immer ehr eine Verbindung zu. Wenn man aber von diesen O`Grady´s steht, dann denkt man nur was für ein Sirup. Triefender Sirup. Und trotzdem mag ich Redwood! Das soll gar nicht so negativ klingen wie ich es sich hier anhört. Aber mal ehrlich. Schon mal so einen Kerl getroffen? 

 

Anderseits hat die Autorin auch ein Herz für Behinderungen und hat in Redwood gleich 2 Protagonisten mit einer Gehörlosigkeit und eine mit Autismus bedacht. Das macht das ganze Buch schon wieder etwas schief. Etwas normaler. Etwas weniger „rosa Wolke“. Das tief im inneren ist der jüngste Grady Bruder mit seiner Behinderung am ringen. Immer wieder ertappt man ihn wie er denkt, dass man Mitleid mit ihm hat. Das er nicht „gut genug“ ist für Sie. Kleine Abgründe eben.

 

Wenn diese kleineren Abgründe im Buch nicht zu finden wären, wäre Redwood nicht das, was es ausmacht. Und deshalb lese ich es gern. Auch wenn es manchmal wirklich wie ein Schmachtfetzten daher kommt, kann man sicher sein, das da gleich um die Ecke doch noch ein Problemchen kommt. Trotz guten Aussehen, guten Job und alles.

 

Auch der 2. Teil hat mich überzeugt. Ich kehre auch für den 3. und letzten O´Grady Bruder bald wieder nach Redwood zurück. Zuckersüß, nicht wahr?