Rezension

Sizilien, Berlin, Island – Eine Lebensgeschichte im Zeitraffer

Vielleicht habe ich dich nur erfunden -

Vielleicht habe ich dich nur erfunden
von Tatjana Scheel

Bewertet mit 4 Sternen

„Vielleicht habe ich dich nur erfunden“ von Tatjana Scheel ist ein Roman, welcher mich gerade zu Beginn durchaus forderte. Die Geschichte von Alex wird darin in drei Teilen erzählt, wobei diese jeweils an einem anderen Ort und mit großem zeitlichen Abstand spielen. Vor allem mit dem ersten Abschnitt in Sizilien wurde ich nicht so richtig warm. Die Handlung war dort sehr schnelllebig, wobei nicht wirklich viel substanzielles passierte. Und auch die Sprache war mir oft zu ordinär und schnoddrig, viele Szenen sollten wohl bewusst provozieren und irritieren. Zum Glück wurde die Erzählung dann mit jedem Zeitsprung ansprechender. Protagonistin Alex wirkte nämlich zunehmend reifer, ihre Geschichte erhält mehr Substanz und auch sprachlich gefielen mir die Abschnitte besser. Zusammen mit der Protagonistin wird auch der Schreibstil erwachsener. Immer wieder kommt es dadurch zu fast schon philosophischen Aussagen, welche zum Nachdenken anregen. Und auch die beschriebenen Nebencharaktere bekamen nun mehr Struktur und ergänzten die Geschichte gelungen. Ab diesem Punkt schaffte es das Buch mich in seinen Bann zu ziehen, so dass sich ein schöner Lesefluss einstellte. Wobei die drei unterschiedlichen Settings jeweils bildhaft und lebensnah beschrieben wurden, so dass man sich die Umgebung gut vorstellen konnte. So gefiel mir in der Gesamtheit diese sehr besondere Liebes- und Lebensgeschichte doch durchaus gut.