Rezension

S.J. Watson - Ich. Darf. Nicht. Schlafen.

Ich. Darf. Nicht. Schlafen. - Steve Watson

Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
von Steve Watson

Bewertet mit 2 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Als Christine aufwacht, ist sie verstört: Das Schlafzimmer ist fremd, und neben ihr im Bett liegt ein unbekannter älterer Typ. Sie kann sich an nichts erinnern. Schockiert muss sie feststellen, dass sie nicht Anfang zwanzig ist, wie sie denkt – sondern 47, verheiratet und seit einem Unfall vor vielen Jahren in einer Amnesie gefangen. Jede Nacht vergisst sie alles, was gewesen ist. Sie ist völlig angewiesen auf ihren Mann Ben, der sich immer um sie gekümmert hat. Doch dann findet Christine ein Tagebuch. Es ist in ihrer Handschrift geschrieben – und was darin steht, ist mehr als beunruhigend. Was ist wirklich mit ihr passiert? Wem kann sie trauen, wenn sie sich nicht einmal auf sich selbst verlassen kann? *Quelle*

Zum Autor: 
Von Null auf Welterfolg: S.J. Watson wurde gleich mit seinem ersten Thriller weltweit bekannt. Der Londoner Autor wurde in den Midlands geboren, hat viele Jahre für den britischen Gesundheitsdienst gearbeitet und an der Faber Academy kreatives Schreiben studiert. Sein Debüt Ich. Darf. Nicht. Schlafen. erschien in über 40 Ländern und wurde mit Nicole Kidman und Colin Firth fürs Kino verfilmt. Auch Watsons zweiter Thriller Tu es. Tu es nicht. ist ein internationaler Bestseller.

Meinung: 
Seitdem die 47-jährige Christine Opfer eines Unfalls wurde, der 18 Jahre zurückliegt, wird sie jeden Morgen ohne Erinnerung an ihr Leben seit diesem Zeitpunkt wach. Sie erkennt ihren Ehemann Ben nicht, denkt, sie wäre eine noch junge Frau. Somit muss Ben ihr jeden Tag erklären, dass sie seit langer Zeit verheiratet sind, und Christine muss ihr bisheriges Leben immer wieder neu kennenlernen.

Ihr Arzt Dr. Nash, bei dem sie heimlich ohne Wissen von Ben in Behandlung ist, erinnert sie täglich telefonisch daran, dass sie Tagebuch führt. Dadurch lernt sie ihr Leben besser kennen und macht aber auch eine merkwürdige Entdeckung, denn darin notierte Christine, dass sie auf keinen Fall ihrem Ehemann Ben vertrauen soll...

Die Kurzbeschreibung von Ich. Darf. Nicht. Schlafen. klingt nach einem richtig guten Thriller, der viel Spannung verspricht. Leider konnte der Roman das für meinen Geschmack überhaupt nicht halten und ließ mich eher enttäuscht zurück.

Die 47-jährige Protagonistin Christine leidet seit 18 Jahren an einer Amnesie, die sie über Nacht, während sie schläft, ihr halbes Leben wieder vergessen lässt. Ihr Ehemann Ben, mit dem sie seit 22 Jahren verheiratet ist, kümmert sich aufopferungsvoll und geduldig um seine Frau, die ein heimliches Tagebuch führt. In dem notiert sie auf Anraten ihres Arztes Dr. Nash alle Erlebnisse, um sich in ihrem Leben einigermaßen zurechtzufinden und ihre Erinnerung wieder in Gang zu bringen.

Durch Christines Krankheit leidet man zwar mit ihr mit, aber sie selbst bleibt als Hauptcharakter eher blass. Mit der Zeit füllen sich einige Gedächtnislücken bei ihr, trotzdem agiert sie recht unselbstständig und in mancher Hinsicht auch naiv.

Dass mit ihrem Ehemann Ben etwas nicht stimmt, wird dem Leser schon sehr bald klar, denn er erzählt Christine nicht alles aus ihrem bisherigen gemeinsamen Leben. Er wirkt geheimnisvoll und scheint einiges vor ihr zu verbergen.

Die Aspekte Gedächtnisverlust und geheimnisvoller Ehepartner könnten für einen wirklich guten Thriller sprechen, doch war dem leider nicht so. Denn was hier zuviel Raum einnimmt, ist Christines geführtes Tagebuch. Dadurch, dass sie dieses jeden Tag erneut liest, treten in dem Roman unzählige Wiederholungen auf, die einfach keine Spannung aufkommen lassen, man tritt regelrecht auf der Stelle. Es fehlt eindeutig die Rasanz, die einen Thriller ausmachen sollte, und so quälte ich mich mehr durch die 400 Seiten, als dass ich die Handlung genießen konnte.

Daher kann ich das Buch auch nicht als Thriller, wie auf dem Cover beschrieben, einordnen, sondern würde es eher in Richtung dramatische Familiengeschichte bezeichnen.

Fazit: 
Ich. Darf. Nicht. Schlafen. ließ mich leider enttäuscht zurück. Von Thriller kann hier leider so gut wie keine Rede sein, dafür gibt es unzählige Wiederholungen, die die Handlung zäh gestalten. Auch das Geheimnis und die Auflösung rund um Christines Unfall konnte mich nicht wirklich überraschen. Schade!