Rezension

Skurril, schräg, einfach Sonny!

Familie und andere Trostpreise - Martine McDonagh

Familie und andere Trostpreise
von Martine McDonagh

An seinem 21. Geburtstag erfährt Sonny, dass er durch das Erbe seines Vaters Multimillionär ist. Dieser ist schon seit einigen Jahren tot und Sonny lebt mit seinem Vormund Thomas in den USA. Als er jedoch eine Reise nach Großbritannien geschenkt bekommt, macht er sich auf, um mehr über seine Herkunft und seine Eltern zu erfahren.

Sonny ist ein sehr spezieller Charakter mit Ecken und Kanten. Er hat beispielsweise eine Umschlagphobie und eine Misophonie. Das hat mir sehr gut gefallen, ebenso sein Sarkasmus und die Art, wie er erzählt.
Er ist ein großer Fan des Films 'Shaun of the Dead' und besucht während seiner Reise verschiedene Drehorte. Da ich den Film nicht kenne, haben mich die vielen Anspielungen darauf teilweise verwirrt, beziehungsweise waren sie für mich kaum relevant. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass gerade das den Leuten gefallen könnte, die den Film gesehen haben.

Das gesamte Buch ist in Form eines Briefes an Sonnys Mutter geschrieben und wird auch von anderen Briefen, beziehungsweise Tonaufnahmen ergänzt. Dies lässt das Geschehen sehr authentisch wirken und ich konnte mich sehr gut in das Geschehen hineinfinden.

Auch die anderen Figuren des Buches sind schräg, zum Beispiel Marsha Ray, deren charakterliche Ausarbeitung sehr gut gelungen ist. Nicht zu vergessen natürlich Sonnys Eltern. Auch die Story ist schräg, vor allem nachdem man erfährt, dass Sonnys Vater ein Guru in einer Sekte war. Meinem Geschmack nach war dies teilweise schon etwas zu abstrus, allerdings sehr unterhaltsam.

Während des Lesens konnte ich zwar gut in die Geschichte eintauchen, sie hat mich jedoch weder besonders begeistert noch mitgerissen, weshalb ich das Buch ein paar Mal zur Seite gelegt habe.
Insgesamt war es ein amüsantes, gutes, wenn auch schräges Buch!