Rezension

Skurril, schrill, düster

Niemalswelt - Marisha Pessl

Niemalswelt
von Marisha Pessl

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klapptext hat mich unheimlich neugierig auf das Buch gemacht und auch das Cover ist ein echter Eyecatcher. "Niemalswelt" klang nach etwas Neuen und das war es dann auch tatsächlich.
Jedoch empfand ich den Einstieg zunächst als etwas schwierig, denn der Schreibbstil ist eher ungewöhnlich. Poetisch und bildlich erschafft die Autorin eine sehr skurrile und bunte Welt. Doch auch die Charaktere wirken zunächst wie schrille und überdrehte Kunstwerke. Einzig Bee schien mir anfangs greifbar und authentisch und so hatte ich sehr schnell eine Favoritin gefunden. Doch irgendwie habe ich da die Rechnung ohne die Autorin gemacht, denn nach und nach konnte ich hinter die schrille Fassade der anderen Charaktere blicken und schnell wurde klar, dass jeder so sein Päckchen zu tragen hat und auch die scheinbar nette Bree ein dunkles Geheimnis verbirgt. 
Plötzlich übte die ganze Geschichte einen einzigartigen Sog auf mich aus und ich tauchte immer tiefer und tiefer in diese skurrile und zugleich düstere Story ein. Es wird abgedreht, überdreht und surreal. Und ständig schwingt da so ein unheimlicher Unterton mit. 
Ich konnte irgendwann keinen Favoriten mehr benennen und so schwankte ich schließlich bis zum Schluss, wem ich denn eigentlich das Überleben gönnen würde.

Mein Fazit

"Niemalswelt" ist ungewöhnlich, surreal, schrill, düster und laut. Hat man sich mal an den etwas ungewöhnlichen Schreibstil und die kuriosen Charaktere gewöhnt, entwickelt das Buch eine dunkle Sogwirkung, der man sich unmöglich entziehen kann.