Rezension

Skurril und unterhaltsam, aber stellenweise verwirrend

MAY BEE - Tomas Maidan

MAY BEE
von Tomas Maidan

May ist Polizistin in Kujai und ihr neuster Auftrag ist die Ermittlung im Fall des verschwundenen Konsuls Bolaire. Alle Hinweise deuten auf das Schloss der Baronin Tanabe hin und so macht May sich gemeinsam mit ihrer Freundin Tuh auf den Weg, um der Sache auf den Grund zu gehen. Doch was sie erwartet, sind aggressive Bienen. Pilze mit drogenähnlicher Wirkung, eine durchgeknallte Baronin und jede Menge Honig.

May ist sympathisch, kann aber auch über komische Gedanken nachgrübeln, die mich zum Schmunzeln gebracht haben, aber auch für Verwirrung sorgen können. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob sie das, was sie sagt und denkt, auch wirklich so meint oder ob sie wieder nur ihren Gedanken nachhängt und fantasiert. Trotzdem war das Erleben der Geschichte durch ihre Sicht angenehm und sie gehört auch noch zu den relativ normalen Charakteren. 
Tuh zum Beispiel ist so bizarr, dass es schon wieder amüsant ist. Sie haut einen Spruch nach dem anderen raus ohne dass dabei etwas sinnvolles zustande kommt, doch das macht sie lustig, erheiternd und irgendwie auch besonders, denn dadurch hebt sie sich von anderen Buchcharakteren ab. 
Die Freundschaft zwischen May und Tuh ist auf gewisse Weise ironisch und unterhaltsam, da Tuh die Polizei, zu der May gehört, eigentlich nicht wirklich ausstehen kann und sie auch nicht müde wird, dies immer mal wieder zu erwähnen. 

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Es wird mit viel Humor geschrieben, so dass es durchweg amüsant und unterhaltsam ist. Trotzdem war ich an manchen Stellen verwirrt, da ich mir manchmal nicht ganz sicher war, ob etwas wirklich passiert oder ob eine Situation nur mit einer Metapher oder ähnlichem ausgeschmückt wird. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. 
Das erste Drittel des Buches fand ich dafür, dass so wenig passiert ist, ein wenig zu ausführlich. In dem ersten Drittel versucht May ihr Team für die Mission zusammenzustellen und ihre Angelegenheiten im Polizeibüro zu regeln, doch da es dabei relativ wenige spannende Momente gibt, kann es passieren, dass man als Leser das Interesse verliert. Sobald May und Tuh sich dann aber auf die Reise zum Honigschloss machen, wird es wieder aufregender und es passieren allerhand skurrile Dinge. 

Das Cover ist auf den Inhalt der Geschichte abgestimmt und gefällt mir gut. Auf dem Cover ist eine Biene zu sehen und die Bienen spielen in der Geschichte immer wieder eine entscheidende Rolle.