Rezension

Skurrile Geschichte mit göttlichem Chaos

Warrior & Peace - Stella A. Tack

Warrior & Peace
von Stella A. Tack

Bewertet mit 3 Sternen

Inhaltsangabe:

Warrior Pandemos ist die Tochter von Hades und Aphrodite – zweier mächtiger Götter. Doch zu ihrem Leid wurde sie mit einem Gendefekt – dem sogenannten Medusa-Syndrom geboren. Sprich wer sie auch nur einen Moment zulange ansieht, verliert den Verstand. Und noch dazu ist sie ein Mensch, weshalb sie von ihren Geschwistern gehänselt wird. Aber ganz normal scheint sie sie dennoch nicht zu sein… Nun ja, jedenfalls fällt sie auf ihrem Weg durch die Unterwelt Peace in die Hände, der es irgendwie geschafft hat aus dem Tartarus zu flüchten und Warrior bei der ersten Gefahr den Höllenhunden wortwörtlich zum Fraß vorwirft. Die Ereignisse überschlagen sich und unerwartete Geschehnisse lassen Warrior sich ebenfalls im Tartarus wiederfinden. Dort fällt sie Peace erneut in die Hände und soll sich seinem Plan die alten Götter des Olymps zu stürzen, anschließen.

 

Meine Meinung:

Das ungekürzte Hörbuch „Warrior & Peace – Göttliches Blut“ von Stella A. Tack, wessen gleichnamiger Roman im Drachenmond Verlag erschienen ist, ist der Auftakt einer actiongeladenen und originellen Fantasy-Reihe, die von Nova MD vertont wurde. Gesprochen wird die Geschichte von Marlene Rauch.

Die Stimme der Sprecherin klingt recht jung, aber ihre Stimmfarbe ist klar und angenehm. Sie haucht den Charakteren Leben ein und schafft es die Gefühle, als auch die Geschichte im Gesamten gekonnt wiederzugeben. Auch lassen sich die eigenen Stimmen beim Lauschen gut auseinander halten. Die jeweilige Stimmung der Situation ist je nach Atmosphäre förmlich hör- und greifbar.

Dennoch bin ich mit den Charakteren und der Geschichte nicht ganz warm geworden. Was jedoch wohl hauptsächlich daran liegt, dass Peace, einer der männlichen Hauptcharaktere mir extrem unsympathisch ist. Zugegeben, er ist absichtlich von der Autorin so gezeichnet und passt auch in diese doch sehr skurrile Geschichte, allerdings war sein Handeln hier und da einen Ticken too much.

Zur Geschichte… die Grundidee und der Konflikt gefallen mir sehr gut und der Einstieg ist auch sehr interessant und unterhaltsam gestaltet. Der Schreibstil der Autorin hingegen ist für meinen Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig und eigen. Extrem rasant, sarkastisch, ideenreich, aber auch skurril. Die einen werden den Schreibstil lieben, die anderen hassen. Ich fand ihn teilweise eher anstrengend, da die Komik je nach Situation fast schon erzwungen wurde oder es zumindest recht erzwungen rüberkam. Hauptsache es klingt irgendwie doch witzig… Oft hat es einfach nicht mit der jeweiligen Lage überein gepasst, zumal es sich schließlich um erwachsene Personen handelt und nicht um quengelnde Kindergartenkinder.

Hinzu kommt, dass trotz des rasanten Tempos einige Abschnitte doch recht langatmig daher kamen und mir einfach oft die bildliche Vorstellungskraft hinsichtlich der einzelnen Welten (Abbadon, Tartaros und Olymp) gefehlt hat. Die Beschreibungen erschienen ein wenig trist und die Welt zu zweidimensional. Schade, ich hätte gerne ein wenig mehr Einblicke in die Umgebung erhalten.

Ab ca. Mitte der Geschichte ließ die Spannung deutlich nach und die Geschehnisse nahmen mit häufigeren Auftritten Peace ihre Wendung. Auch Warrior hat sich in diesem Moment für mich zum Negativen verändert. Erst gegen Ende des ersten Bandes nahm die Handlung wieder an Fahrt auf und hält die Spannung über das Ende hinaus. So dass man gespannt dem zweiten Band entgegenfiebert.

Die Charaktere sind ihren inneren Gottheiten ergeben gut gezeichnet. Ihre Stärken und Schwächen fallen mit ihren persönlichen Eigenschaften, diese hin und wieder betont übertrieben dargestellt wurden. Eben passend zum Gesamtbild.

Warrior, die Hauptprotagonistin ist eine chaotische, nicht auf den Mund gefallene Rebellin, die oftmals sehr emotional handelt, statt ihren Verstand zu benutzen. Dennoch scheint sie ihren richtigen Platz im Leben noch nicht gefunden zu haben…

Maddox, Warriors Halbbruder, ist einfach herzallerliebst und steht ihr in jeglicher Situation bei.

Peace hingegen ist ein arroganter, egoistischer und respektloser Schnösel. Seine dominante und teils recht brutale Art seinen Mitmenschen gegenüber, besonders in Bezug auf Warrior, gingen mir gehörig auf die Nerven. Bad Boy Image – okay, mysteriös und geheimnisvoll auch, aber trotz seiner bisherigen Geschichte hätte man nicht so sehr draufhauen müssen…
Allen in allem eine Geschichte, die mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen hat. Deren Geheimnisse und geplante Intrigen es gilt noch herauszufinden und der Hoffnung, dass die Charaktere sich zu einem besseren entwickeln werden. Die geballte Ladung an originellen Ideen, verwoben mit der griechischen Mythologie und den Problemen eines typischen Teenagers.

 

Fazit:

„Warrior & Peace – Göttliches Blut“ von Stella A. Tack ist der Auftakt einer actiongeladenen und originellen Fantasy-Reihe rund um die griechische Mythologie verwoben mit den typischen Problemen eines Teenagers. Vorsicht: Sarkasmus und Witz sind vorprogrammiert! Eine skurrile Geschichte mit Charakteren, die man entweder liebt oder hasst… und mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen hat.