Rezension

Skurriler Humor und einige Leichen

Leichen, die auf Kühe starren - Tatjana Kruse

Leichen, die auf Kühe starren
von Tatjana Kruse

Bewertet mit 4 Sternen

Auch wen Kühe, die auf Leichen starren kein typischer Krimi ist, möchte ich vom Inhalt nicht mehr verraten, als der Klappentext angibt: „Skilehrerterror oder rabiate Hinterseer-Fans? Tote zwischen Touristenattraktionen! Zwischensaison im Tiroler Tourismusort Nr. 1: Die Gäste haben Kitzbühel verlassen. Es könnte so friedlich sein unterhalb der Streif. Fast schon langweilig. Doch da findet man ein Männerbein in der Eisgrube des Eishockeystadions, eine manikürte Männerhand im Schwarzsee und einen Männerkopf in einer Truhe des Stadtmuseums. Wenn man die drei Teile zusammensetzt, bilden sie allerdings kein Ganzes. Will heißen, es handelt sich um die Reste von drei verschiedenen Leichen. Und das ist erst der Anfang! Wo normalerweise Sportgrößen und Promis in schöner Eintracht Weißwürste speisen, kann einem jetzt durchaus der Appetit vergehen: Es geht mörderisch zu!
Zimmermädchen Luisa kennt die dunkelsten Geheimnisse ihrer Gäste und ermittelt, tatkräftig und gewieft, auf eigene Faust - denn nirgends ist man den Schurken näher als in ihren Hotelbadezimmern ... Doch bald ist auch Luisas Haut in Gefahr ...“

Warum ich der Meinung bin, dass dieses Buch kein typischer Krimi ist? Es gibt Leichen, es gibt Ermittlungen – ja das schon, aber es gibt einfach viel zu viel zu lachen. Die Geschichte strotzt nur so vor rabenschwarzen Humor, der alles auf die Schippe nimmt, dabei geraten die Ermittlungen etwas in den Hintergrund, auch wenn die Spannung nicht zu kurz kommt. Vor allem weil man auch immer rätselt welches skurriles Ereignis als nächstes passiert, da vergisst man schon fast den Fall, weil einfach das ganze Drum-Rum und die verschiedensten Charaktere so grotesk sind. Verpackt ist das Ganze in einem sehr geschmeidigen und fesselnden Schreibstil, so dass man kaum merkt, wie die Seiten nur so dahinfliegen. Ich gebe zu, dass diese Form des Humors sicherlich nicht jedermanns Geschmack ist, ich kam aber aus dem Lachen nicht heraus.