Rezension

Skurriler Klamauk als Hommage an den klassichen Detektivroman

Helden der Nacht - Karl Wolfgang Flender

Helden der Nacht
von Karl Wolfgang Flender

Bewertet mit 3 Sternen

Eine Silhouette im Dunkeln, breitkrempiger Hut, Trenchcoat, der sich blau kräuselnde Rauch einer Zigarette, die traurigen Klänge eines Saxophones, ein mysteriöses Verbrechen und eine verzweifelte Blondine. Sind das nicht die typischen Elemente klassischer Detektivroman?

Der Meinung ist wohl auch Bryan Auster, ein junger Berliner Student, der notgedrungen die Detektei seines erkrankten Vaters hüten muss. Eigentlich will er sich nicht anstrengen dabei, in Ruhe den einen oder anderen Joint rauchen, wenn nicht eine Observation aus dem Ruder liefe.  Und plötzlich ist er mittendrin in einem Fall von Mord, Erpressung, Cyberhacking. Parallel dazu ermittelt Kommissarin Colleen McCallum in den Straßen Berlins auf originelle Art und Weise.

Das Buch ist tatsächlich eine „furiose Liebeserklärung an den klassischen Detektivroman“ verlagert in eine digitale Datenwelt, verklärt durch Marihuanschwaden.  

Träumer, Zyniker, Moralisten und kriminelle Genies treffen aufeinander. Die Helden der Nacht sind aufgefordert, die totale Kontrolle zu verhindern, bald ist nichts mehr so wie es scheint.

Der Stil ist sehr salopp und trifft nicht immer meinen Humor. Die Entwicklungen überschlagen sich, aus Satire wird allzu oft alberner Klamauk. Der alte Haudegen Mahlow mit seiner arthritischen Dobermannhündin Eileen konnte mich dann doch erheitern.

Lobend zu erwähnen ist das Cover, das leuchtet tatsächlich im Dunkeln.