Rezension

Skurriler Klassiker mit Erziehungsbotschaft

Charlie and the Chocolate Factory - Roald Dahl

Charlie and the Chocolate Factory
von Roald Dahl

Bewertet mit 4.5 Sternen

Roald Dahl's "Charlie und die Schokoladenfabrik" wurde schon 1971 verfilmt (mit Gene Wilder als Willy Wonka), nur fünf Jahre nach Erscheinen des Buches. 2005 wurde es dann, mit den neuen Möglichkeiten der Tricktechnik unter der Regie von Tim Burton erneut verfilmt, diesmal wurde Willy Wonka durch Johnny Depp dargestellt.

Die Geschichte folgt einem klassischen Märchen - der Held, aus ärmlichsten Verhältnissen kommend, setzt sich durch seine gute Erziehung durch. Jedes andere Kind hat eine typische Eigenschaft, die am Ende zu seinem Verderben führt, sei es die Gier, alles neue besitzen zu wollen (und kein der Eltern Nein zu akzeptieren), Fernsehsucht, ständiges Kaugummikauen oder einfach nur Fresssucht. Charlie dagegen wird schon im Klappentext als "our hero, a boy who is honest and kind, brave and true, and good and ready for the wildest time of his life" charakterisiert.

Alle fünf Kinder gewinnen den Besuch in Willy Wonkas märchenhafter Schokoladenfabrik durch eine der fünf, in Wonka-Schokoriegeln versteckten goldenen Eintrittskarten. Und dann geht die fantastische Reise durch die Fabrik los, die, ganz wie Mary Poppins Tasche, innen sehr viel größer ist als es von außen erscheint. Willy Wonka selbst ist dabei das größte Kind (aus Erwachsenensicht müsst man sagen: psychisch wohl etwas labil), der den Kindern alles mögliche erzählt, bei kritischen Nachfragen aber die Frage einfach nicht versteht.

Roald Dahls Erzählkunst ist es zu verdanken, dass die ganze Geschichte jetzt nicht moralinsauer daher kommt, sondern auch beim Lesen einfach Spaß macht, auch wenn die Filmbilder sich dazwischendrängen. Aus meiner Sicht einer der Klassiker der englischen Kinderbücher.