Rezension

Skurriles Leseerlebnis, sehr unterhaltsam erzählt

Eiswelt - Jasper Fforde

Eiswelt
von Jasper Fforde

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung: 

Ein passendes Buchcover

Das Buchcover von „Eiswelt“ gefällt mir gut, denn es passt wunderbar zum Inhalt des Buches. Beim Betrachten denke ich sofort an Winter und Kälte.

Der Schreibstil

von Jasper Fforde ist wirklich etwas sehr Besonderes. Ich kannte diesen Autoren bisher gar nicht und war daher nicht wirklich darauf vorbereitet, was mich in diesem Buch erwarten wird. Der Schreibstil ist auf der einen Seite leicht zu lesen, auf der anderen Seite aber so voller Informationen, dass ich mich manchmal ein wenig überfordert gefühlt habe. Die Eiswelt und ihre Bewohner werden von ihm sehr detailliert und wunderbar bildlich beschrieben, dennoch bin ich nie wirklich dort angekommen. Zu Beginn jeden Kapitels gibt es Auszüge aus verschiedenen Büchern, die die Eiswelt und auch das kommende Kapitel näher beschreiben, mir haben sie allerdings nur ganz bedingt geholfen.

Alles in allem wird der Leser ohne große Vorwarnung in die Eiswelt geworfen und muss sich dann an der Seite von Charlie Worthing zurechtfinden. Langweilig wird es eigentlich nie, allerdings war manche Sache doch schon ein wenig langatmig.

Eine ziemlich interessante Welt und verrückte Protagonisten

habe ich in „Eiswelt“ erlebt. Charlie Worthing ist der Protagonist, aus dessen Sicht das ganze Buch erzählt ist und mit dessen Augen ich die Eiswelt kennen lernen durfte. Er ist natürlich wie alle Bewohner der Eiswelt ziemlich schräg, aber ich mochte ihn sofort. Denn er ist ein wenig unbeholfen, aber mit einem Herzen auf dem rechten Fleck. Ich glaube, nur ihm ist es zu schulden, dass ich das Buch tatsächlich nicht abgebrochen habe, denn irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Bedürfnis zu erfahren, wie es mit ihm weitergeht und wie er sich da bis zum Ende durchschlagen wird.

Auf die einzelnen Protagonisten möchte ich hier nicht eingehen, denn jeder Leser, der sich auf „Eiswelt“ einlässt, sollte sie selbst erleben. Für mich gab es viele Überraschungen, jede Menge interessanter Charaktere und doch war ich mir nie sicher, wer mir da tatsächlich gegenüber stand.

Eine skurriles Leseerlebnis

wäre meine Beschreibung für dieses Buch. Hatte ich zu Beginn doch ganz stark das Gefühl, das das Buch ganz und gar nichts für mich ist, war ich dann relativ schnell im Buch gefangen und habe es nicht übers Herz gebracht, es abzubrechen. Was genau mich dazu bewogen hat, durchzuhalten, ist mir nicht ganz klar. War es vielleicht der Mix aus Fantasy, Krimi und Mini-Liebesgeschichte? Oder vielleicht, weil ich irgendwann dann doch die komplexen Zusammenhänge des Schlafes und der Träume verstanden habe und nun wissen wollte, was denn nun eigentlich die Wahrheit ist? Oder war es der doch ziemlich unterhaltsame Schreibstil des Autors, bei dem bei mir ein belustigtes Kichern ganz nah am Augenrollen war? Auf jeden Fall war es wohl der sehr sympathische Charlie Worthing, den ich nicht alleine lassen wollte. Aber egal: Ich habe es beendet und denke, dass es mal was ganz anderes war!

Mein Fazit:

„Eiswelt“ von Jasper Fforde ist eine sehr skurrile Geschichte, die mich gut unterhalten hat, aber zwischenzeitlich doch sehr anstrengend war. Daher würde ich es wohl nur eingeschränkt weiterempfehlen.