Rezension

Slowburner mit zuviel Drama und Mimimi

Broken Heart Summer – Sunset Days -

Broken Heart Summer – Sunset Days
von Tonia Krüger

Bewertet mit 3 Sternen

Die zwei Freundinnen Rea und Maya verbringen den Sommer auf Hawaii, weil Maya dort ihren Vater suchen möchte, welchen sie nie kennengelernt hat. Zum Ende des Urlaubs ist es jedoch Rea, deren Leben komplett auf den Kopf gestellt wird. Ein Grund hierfür ist Cam, der mit Freunden und Familie auf Hawaii lebt.

Das Buch sorgt auf jeden Fall für Fernweh, manche Orte sind sehr schön beschrieben, für manche mag es evtl etwas zuviel sein. Rea und Maya sind sehr unterschiedliche Menschen: Während Maya in meinen Augen auf hohem Niveau nörgelt, wie doof ihre Mutter doch ist, obwohl diese Maya finanziell alles ermöglicht wie Reisen, Parties, Shoppingtouren und Hobbies nach Wunsch, projiziert sie so eine Art Wundervater in den Menschen, der sie wohl damals gezeugt hat und der nun eine Surfschule auf Hawaii betreibt. Dem gegenüber steht die bodenständige und übervorsichtige Rea, der ihre Mutter in den Kopf gesetzt hat, sie müsse Medizin studieren, damit sie die Familienschulden tilgen kann. Entsprechend kommt Rea mit einem Koffer voller Lehrbücher nach Hawaii, eine Reise, welche sie sich von ihrem letzten Ersparten abgeknapst hat.

Man merkt schon, die eine ist verwöhnt und naiv, die andere in ihrem Pflichtbewusstsein gefangen und einem Studium, welches sie gar nicht studieren will. Entsprechend ist vor allem bei Rea viel Entwicklungspotential, welches die Autorin auch nutzt, indem sie Rea auf Cam treffen lässt, der sie aus dieser Unglücksfalle befreit.

Was mir nicht gefiel ist die Vorhersehbarkeit vieler Handlungen, die Naivität und Überdramatisierung hier und da, Mayas Allüren auch Rea gegenüber und dass vieles wie nochmal explizit erklärt wirkt. So oft, wie Cams Vergangenheit erzählt wird, hätt ich schon eine Strichliste führen können. Insbesondere Mayas Perspektive verlor für mich schnell ihren Reiz, sie empfand ich schnell als unsympathische Egozentrikerin mit Hang zum Mimimi, unfähig zur Selbstreflexion. Reas Handlung hätte vollauf gereicht für eine Slowborn Romance, doch auch hier war zuviel unnötiges Drama, zuwenig Romance. Warum reden die Leute nicht einfach mal miteinander?! Mir war die Handlung zu langatmig und für eine Romance war mit der Rea-Anteil zu wenig, während Mayas Part fast schon störend wirkte.