Rezension

Smokey Barrett ist zurück

Die Stille vor dem Tod
von Cody Mcfadyen

Smokey Barrett ist zurück – Cody McFadyen hat die Rückkehr zu seinem spannungsgeprägten Schreibstil leider nicht ganz geschafft.

Smokey Barrett und ihr Team werden nach Denver gerufen, da sich dort ein schrecklicher Mord ereignet hat. Eine Familie wurde brutal ermordet – die Botschaft, die für Smokey hinterlassen wurde, lautet: Komm und lerne.
Dies bleibt aber nicht der einzige Mord. In dieser Nacht wurden drei Familien auf die gleiche Weise getötet – alle in der Nachbarschaft.

Weit gefehlt, wenn man als Leser nun denkt, dass sich das Buch darum dreht, den Mörder zu finden. Dieser wird leider viel zu früh entlarvt. Vielmehr geht es darum, die Verschwörung, die dahinter steckt aufzudecken.

Der Anfang des Buches hat mich gepackt, aber mit der Zeit kamen immer unrealistischere und (wie ich finde) an den Haaren herbeigezogene Ereignisse hinzu, die dem Ganzen eine enorme Unglaubwürdigkeit verliehen. Smokey sollte in diesem Buch verletzlicher erscheinen. Meiner Meinung nach hat es der Autor dabei aber immer wieder übertrieben. Er wirft mit Metaphern um sich, die den Lesefluss enorm stören und selbst nach mehrmaligem Lesen keinen Sinn ergeben.

Im zweiten Abschnitt flaut dann die Spannung ab und ist quasi gar nicht mehr vorhanden. Man wurde mit einem Cliffhanger zurückgelassen und erfährt dann in diesem Abschnitt alles was geschehen ist aus Zeitungsartikeln – die Spannung war weg und obwohl es mehrere Zeitungsartikel waren, konnte ich trotzdem nicht genau herauslesen was sich nun tatsächlich zugetragen hat. Dieser Abschnitt ist geprägt von Smokeys Träumen und ihrer inneren Gefühlswelt. In Maßen ist das ja okay, aber hier habe ich eigentlich auf die beginnende Ermittlungsarbeit gehofft.

Im dritten Abschnitt beginnen dann auch endlich mal die Ermittlungen – wenn man eine einzige Teamsitzung so bezeichnen kann. In dieser klärt sich dann alles auf, auch wenn ich die Gedankengänge und die Schlüsse, die sie daraus zogen, bis heute nicht verstanden habe. Es war einfach viel zu wirr, da sich die Zusammenhänge für mich nicht wirklich erschlossen haben.

Letztendlich wird man als Leser mit vielen unbeantworteten Fragen zurückgelassen. McFadyen hatte einen guten Ansatz, aber man hätte viel mehr daraus machen können. Mir kam es so vor, als hätte er sein Pulver bereits zu Beginn verschossen und versuchte dann sich immer weiter zu übertrumpfen, was aber dazu führte, dass er irgendwann den roten Faden verloren hat.

Meiner Meinung nach war dies das schwächste Werk aus der Feder des Autors. Ich hoffe, dass er in seinen zukünftigen Büchern zu seiner alten Form zurückfindet.