Rezension

So bitte nicht

All About a Girl
von Caitlin Moran

Bewertet mit 3 Sternen

Auch wenn die 90-er "wild" für manche waren, fand ich das Buch definitiv zu abgehoben.
Johanna ist 14 Jahre alt, wächst mit vier Brüdern, einer (nach einer überraschenden Zwillingsschwangerschaft) an Depressionen erkranken Mutter und einem vom Rockstarleben träumendem Vater in einer Sozialsiedlung in Wolverhampton/England auf. Beide Eltern sind arbeitslos und leben, völlig überfordert, so vor sich dahin.
Johanna gewinnt eines Tages einen Schreibwettbewerb - das gewonnene Geld geht dann fürs Auto drauf, aber es zeigt, dass sie Talent besitzt.
Mit ihrem Leben unzufrieden, erfindet sich Johanna neu: sie trägt dunkle Klamotten, setzt ein aufmümpfiges Verhalten an den Tag und wird zu Dolly Wilde.
Mit 17 Jahren ändert sich alles - sie wird Musikkritikerin! Wilde Partys, endlich Männer, viele Freunde, Anerkennung und Wohlstand. Abgebrochene Schule und London, kann das gut gehen?

Cover: Ich finde es schön und  es hat mich angesprochen.

Schreibstil: Sehr "ghettolike", was natürlich zum Buch passt, aber ich habe einfach etwas ganz anderes erwartet.

Immer wieder saß ich kopfschüttelnd da, vor allem wegen der vielen Masturbastionsbeschreibungen und der überhaupt recht zahlreichen Bettszenen.
Wie unvernünftig kann eine 17-Jährige sein und mit wieviel Vorurteilen wurde um sich geworfen?
Ich fand den Anfang noch ganz gut, musste mich dann aber zunehmend überwinden, wirklich alles zu lesen - zu hoffen, dass es doch noch erträglicher wird.
Jeder liest anders, analysiert anders - für mich war es zuviel Sex, zuviel Lebensweise, die einfach nicht gut enden wird.
Die Rückblicke in die Musik der 90-iger fand ich hingegen klasse, denn in Deutschland gab es für mich nur Schrottmusik und ich habe mich damals sehr an GB und USA gehalten: einige der Bands kannte ich und habe selbstaufgenommene Kassetten gehabt, dafür kann ich danke sagen!