Rezension

So ein Känguru will ich auch!

Die Känguru-Chroniken - Marc-Uwe Kling

Die Känguru-Chroniken
von Marc-Uwe Kling

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte:
Marc-Uwe Kling ist Kleinkünstler, auch wenn er diesen Begriff so gar nicht leiden kann. Eines Tages klingelt es an der Wohnungstür und davor steht der neue Nachbar: ein echtes Känguru!
Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf … kurz darauf belagert das Känguru bereits Marc-Uwes Wohnzimmer, samt Boxsack und Hängematte.
Die beiden ungleichen Kameraden erleben gemeinsam viele Abenteuer, wobei “Abenteuer” bei diesem Duo schon die Bewältigung des ganz normalen Alltags sein kann. Wer muss das Bad putzen, wer kauft ein, wie vergrault man Telefonwerbungstypen – und wer sorgt für den Nachschub an Schnapspralinen, nach denen das Känguru süchtig ist?

Meine Meinung:
Marc-Uwe Kling präsentiert uns mit seinen Känguru-Geschichten eine sehr breite Humorpalette: von altem Buchstabenverdreherklamauk über bösartige Witze bis hin zu anspruchsvoller Satire.
In teils sehr kurzen Kapiteln werden die verschiedensten Themen angesprochen – und gnadenlos durch den Kakao gezogen.
Der Autor liest einfach toll und leiht dem Känguru eine absolut passende Stimme – es macht einfach Spaß, ihm zuzuhören. Selbst gelesen kann ich mir das nicht so gut vorstellen und vieles würde bestimmt nicht so gut wirken.
Das Känguru hat so herrlich absurde Ideen und ist so wundervoll gehässig und gemein, dass man seine seltsame Weltanschauung einfach nicht ernst nehmen kann.
Wenn man genau aufpasst und auch noch die beiden weiteren Känguru-Bücher liest / hört, dann merkt man auch, dass viele Gags auf anderen Stellen aufbauen bzw. absichtlich wiederholt werden. So tauchen zum Beispiel einige Dinge, die das Känguru in seinem Beutel transportiert an anderer Stelle wieder als Erwähnung in einem Arbeitszeugnis auf. Es sind also auch quasi versteckte Lacher eingebaut, was mir sehr gut gefallen hat!

Fazit:
Sehr breit gestreute Art von Humor, da ist eigentlich für jeden was dabei! Herrlich frech, absurd und manchmal einfach nur absolut dämlich – hat mir bestens gefallen!