Rezension

so gefühlvoll

Forbidden - Tabitha Suzuma

Forbidden
von Tabitha Suzuma

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext

Voller Leidenschaft und gegen alle Vernunft
Die sechzehnjährige Maya und ihr ein Jahr älterer Bruder Lochan kümmern sich um ihre drei jüngeren Geschwister, während ihre Mutter sich dem Alkohol und ihrem Liebhaber zuwendet. Verzweifelt versuchen die beiden, ihre Familie zu erhalten und kommen sich dabei immer näher. Sie wissen, was der andere denkt und fühlt, geben sich Halt und sind sich gegenseitig Trost. Eines Tages wird mehr aus ihrer Beziehung. Maya und Lochan wissen, dass sie etwas Verbotenes tun, aber ihre Gefühle sind stärker und sie können nicht mehr ohne den anderen sein. 
Sensibel und eindringlich erzählt Tabitha Suzuma von einer bedingungslosen Liebe über alle Grenzen hinweg. Nominiert zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2012.

Zur Autorin

Tabitha Suzuma wurde 1975 als Tochter einer Engländerin und eines Japaners in London geboren. Sie studierte Französische Literatur am Londoner King's College und arbeitete nach einer pädagogischen Zusatzausbildung als Grundschullehrerin. Seit 2006 hat sie mit großem Erfolg mehrere Romane für Jugendliche veröffentlicht. Zu »Forbidden« schreibt das britische Magazin The Bookseller: "Eine aufwühlende, eindringlich erzählte Geschichte, die sowohl Leser im Teenageralter als auch erwachsene Leser nicht so schnell vergessen werden". Tabitha Suzuma wurde unter anderem mit den Literaturpreisen "Young Minds Book Award" und dem "Stockport Schools Book Award" ausgezeichnet.

Cover

Das Cover sagt schon einiges aus. Ein schwarzes Herz aus Stacheldraht ist ein Widerspruch in sich. Das Herz als Zeichen der Liebe, der Stacheldraht als Gegensatz dazu. Einzelne rote Blätter als zusätzlicher Eye Catcher. Der Hintergrund ist reinweiß, so kommen die anderen beiden Punkte perfekt zur Geltung.

Meine Meinung

Meine Meinung zu diesem Buch? An manchen Seiten wäre ich gerne schreiend davon gelaufen. 

Maya und Lochin, eigentlich zwei normale Jugendliche. Doch das scheint nur nach aussen so. Sie sind fast auf sich alleine gestellt. Der Vater hat die Familie verlassen, die Mutter liebt den Alkohol mehr als ihre fünf Kinder und vergnügt sich eher mit ihrem neuen Freund und lässt ihre Kinder alleine zu Hause.

So versuchen die beiden älteren Geschwister das ganze zusammen zu halten. Doch es ist nicht so einfach. 

Die beiden Kleinen beanspruchen die ganze Aufmerksamkeit, Kit steckt mitten in der Pupertät und steckt seine Grenzen ab. Maya und Lochin gehen aber auch noch zur Schule und müssen dafür lernen, eine sehr schwierige Situation, in der die beiden aber fest zusammenhalten und alles dafür geben, das es allen gut geht und die Kleinen ihre Mutter nicht so vermissen.

Doch vergessen die beiden sich nicht selber? Freunde außerhalb der Schule, sehr schwierig. Lochin hat in dieser Hinsicht eh massive Hemmungen und wird zum Psychologen gebeten. Sein einziger Halt ist seine ältere Schwester.

Doch wann merken die beiden, dass da mehr ist als normale Geschwisterliebe? Was geschieht nur mit Ihren Gefühlen? Beide sind sehr verunsichert, wissen das Ihre Gefühle füreinander nicht richtig sind und wissen um die Gefahr, was geschieht wenn das ganze aufliegt. Sie tun alles dafür, das niemand etwas bemerkt.

Bei allem was sie tun und machen, denken sie immer nur an die anderen, opfern sich komplett auf und das zerrt an den Nerven, bis es zur Explosion kommt und alles droht aufzufliegen.

Ein Jugendbuch mit einem doch sehr schwierigen Thema, was hier absolut perfekt von der Autorin umgesetzt wurde. So führt sie einem vom ersten Kapitel an die Situation und denkweise der beiden vor Augen. Abwechselnd aus der Sicht von Maya und Lochin erfährt man den Alltag und die Gefühle der Familie.

Alle Gefühle die man in einem Buch haben könnte wie Trauer, Wut, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Liebe, Vertrauen und co hat sie in einem Buch zusammen bekommen.

Eine absolute Achterbahn der Gefühle die einen kaum zu Atem kommen lässt. So ist es zuerst ein wenig normaler Alltag um kurz darauf so massiv anzusteigen, das man denkt es kann nicht mehr schlimmer kommen. Danach das ganze wieder von vorne. 

Ein ständiges auf und ab, hin und her, es schwirrt einem der Kopf, man mag die Protagonisten einfach nur mal feste in den Arm nehmen, sie drücken, ihnen helfen und sagen alles wird gut werden. Doch das geht leider nicht und man sieht hilflos mit an was alles geschieht.

Man mag schreiend wegrennen, kann es zeitweise kaum ertragen weil man diese absolute Verzweiflung und Liebe der beiden spürt, weiß aber gleichzeitig das es nicht sein darf.

Die Autorin schafft es auch, dieses Level kontinuierlich bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Apropos Ende: Ich habe geheult. Selten das mir das bei einem Buch passiert. Aber so bewegend, schlimm, mitfühlend das man gar nicht anders kann.

Fazit

Ein Buch mit einem schwierigen Thema, gekonnt umgesetzt aber keine leichte Kost.