Rezension

So hätte es durchaus sein können

Der Junge auf dem Berg
von John Boyne

Bewertet mit 5 Sternen

Gebundene Ausgabe: 301 Seiten
Verlag: FISCHER KJB (24. August 2017)
ISBN-13: 978-3737340625
empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: The Boy at the Top of the Mountain
Preis:16,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

So hätte es durchaus sein können

Inhalt:
1930er Jahre. Pierrot ist sieben Jahre alt, als er Waise wird. Seine Tante holt ihn zu sich in den Haushalt, in dem sie als Hauswirtschafterin arbeitet. Der Herr ist streng und Pierrot tut alles, damit er dort bleiben darf. Es ist kein anderer als Adolf Hitler. Pierrot, dessen bester Freund in Paris ein Jude war, wird zu Hitlers glühendstem Anhänger.

Meine Meinung:
Wie schon „Der Junge im gestreiften Pyjama“ hat mich auch dieser Roman stark beeindruckt. Es gelingt Boyne locker, die unheilvolle Entwicklung des kleinen Pierrot darzulegen. Die Nähe zu dem charismatischen Hitler beeinflusst den Jungen mehr, als es seine Erziehung tun könnte. Ganz allmählich, fast unmerklich ändern sich seine Ansichten und Verhaltensweisen, bis es (für manchen) zu spät ist.

Was auf Pierrot zutrifft, kann natürlich auch auf die übrige Bevölkerung übertragen werden. So wird klar, warum Hitler so viele Anhänger hatte bzw. sich so wenige gegen ihn aufgelehnt haben.

Von der Sprache her ist es wirklich ein Kinderbuch. Da es aber einige schreckliche Szenen gibt, halte ich das empfohlene Alter von etwa 12 Jahren für angemessen. Gerade auch als Schullektüre könnte ich mir dieses wichtige Werk gut vorstellen.

Fazit:
Ein ergreifender und erschütternder Roman über den Untergang eines jungen Menschen im Nationalsozialismus. Er zeigt auf, wie leicht Menschen manipuliert werden können und was das Gefühl von Macht alles anrichten kann.

★★★★★

Kommentare

wandagreen kommentierte am 20. November 2017 um 08:27

Hübsch geschrieben, Lilli, ich kann mir jetzt ein gutes Bild von dem Roman machen. Danke.

Lilli33 kommentierte am 20. November 2017 um 08:33

Danke. Bitte. :-)