Rezension

So lange her - und doch alle wiedererkannt

Wollust - Faye Kellerman

Wollust
von Faye Kellerman

Bewertet mit 5 Sternen

Als ich Anfang der letzten Woche (Anfang November 2013) dieses Buch gekauft habe, war mir nicht klar, was für ein "Déjà-vu" das für mich ist. Mit Faye Kellerman begonnen habe ich Ende der 1980-iger Jahre. Bis zum 13. Buch "Der Väter Fluch", erschienen 2001, habe ich alle Bücher aus diese Serie gelesen, in der richtigen Reihenfolge. Und besitze sie auch heute noch.

Schon auf den ersten Seiten war ich angenehm berührt. Ob Peter Decker, seine Frau Rina Lazarus, Cindy, die Tochter aus seiner ersten Ehe, Hannah, die gemeinsame Tochter von Peter und Rina, Marge Dunn und Scott Oliver, Peters Kollegen bei der Kripo, Wanda Bontemps oder Lee Wang. Später im Buch gesellten sich auch Samuel und Jakob, die Söhne aus Rinas erster Ehe wieder in mein Gedächtnis. Lang, lang ist es her, aber es hat mich schon damals so berührt, ich habe es nie vergessen.

Zum Buch: Peter Decker tut Terry McLaughlin, heute Ärztin, Mitte dreißig, einen Gefallen. Sie will sich mit dem Vater ihre Sohnes Gabe (Gabriel) treffen, um eine vorläufige Trennung in die Wege zu leiten. Der Ehemann, Cristopher Donatti, ein Psychopath und Mörder, hatte sie vor ein paar Wochen verprügelt, da er glaubte, sie habe sein Kind abgetrieben. Decker soll dabei sein, wenn sie sich mit ihm trifft.

Decker kennt Terry, seitdem sie ein Teenager mit 16 Jahren war. Meine Erinnerung an dieses Buch ist nicht wirklich gut. Damals war Terry richtig in Chris verliebt. Die Energie, mir das Buch mal zu nehmen und quer zu lesen, hatte ich allerdings bisher nicht.

Es läuft alles passabel. Allerdings erhält Peter noch an dem Abend einen Anruf von Gabe: Seine Mutter ist verschwunden! Und taucht auch nicht wieder auf.

Zeitgleich wird eine Krankenschwester erhängt auf einer Baustelle gefunden. Die Ermittlungen beginnen. Und hier liegt die Stärke von Faye Kellerman. Sie schildert bis ins Detail, wie die Besprechungen zwischen den Kollegen laufen, wenn auch oft nur am Telefon. Trotzdem sind diese Teambesprechungen das A und O dieser Bücher.

Diesmal gelingt dem Team ein ganz besonderer Fang. Sie lösen nicht nur den eigentlichen Fall, auch wenn sie den Hauptverdächtigen bisher nicht gefunden haben. Sondern ihnen geht durch ein paar Zufälligkeiten ein Serienmörder ins Netz.

Die Feier zu Peter Deckers 60. Geburtstag ist gut dargestellt. Der ewige Cop, der selbst am Sabbath arbeitet. Trotzdem lieben ihn alle. Mein Fazit: Wir sind gemeinsam älter geworden. Und diese Bücher meine Freunde.