Rezension

So macht Geschichte Spaß

Die fremde Königin
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 5 Sternen

„Die fremde Königin“ ist der Nachfolger von „Das Haupt der Welt“ und spielt in der Zeit Otto I in den Jahren 951 – 962. Ich las den Vorgänger leider (bisher) nicht, was für das Buch auch nicht unbedingt notwendig ist. Hilfreich ist das vorangestellte Personenverzeichnis, in dem die historischen Personen besonders gekennzeichnet sind.

Adelheid von Burgund und Königin von Italien wird nach dem Mord an ihrem Ehemann von Berengar, Markgraf von Ivrea, gefangen gehalten und soll mit seinem Sohn vermählt werden, um sich so die Königskrone Italiens zu sichern.

Gaidemar, ein Bastard von König Ottos Bruder und Mitglied der ehrenwerten Panzerreiter soll ihr zur Flucht verhelfen und sie in Sicherheit bringen. Die Flucht gelingt und bis sie am Hof Ottos eintreffen, haben sie so manches Abenteuer zu überstehen. Dadurch entsteht eine besondere Beziehung zwischen Gaidemar und Adelheid, die sich durch die gesamte Geschichte zieht.

Gaidemar ist eine typische Gablé-Figur: ehrenhaft bis ins Mark, vom Pech und Unglück verfolgt und mit vielen Widersachern. Genau aus diesen Gründen wächst er mir ans Herz und ich fieberte mit ihm und wünschte, dass ihm auch mal ein wenig Glück beschieden wird.

Rebecca Gablé präsentiert eine spannende Geschichte, die alles hat, um mich bestens zu unterhalten: Liebe, Freundschaft, Glück, Schlachten, Intrigen, Siege und Niederlagen. Wobei historische Ereignisse und Personen geschickt mit fiktiven Begebenheiten und Personen verwoben werden.

Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven in dem gewohnt tollen und fesselnden Stil der Autorin. Beeindruckend ist wieder einmal wie intensiv und akribisch recherchiert wurde. Das wird teilweise erst durch das Nachwort ersichtlich und man erstaunt denkt: „Wie, das war gar keine Erfindung der Autorin sondern Fakt?“

Für mich ist Rebecca Gablé die Meisterin der historischen Romane, was sie mit diesem Werk wieder eindeutig bewiesen hat.