Rezension

So mittelmäßig

Die kleinen Geheimnisse des Herzens - Celia Anderson

Die kleinen Geheimnisse des Herzens
von Celia Anderson

Bewertet mit 3 Sternen

Der Roman „Die kleinen Geheimnisse des Herzens“ spielt in einem kleinen Hafendorf an der englischen Küste. Das Buch lässt einen in das idyllische und malerische Dorf Pengelly eintauchen. Den Bewohnern dieses Dorfes ist eine gute Nachbarschaft besonders wichtig, sodass sie bemüht sind sich füreinander einzusetzen und sich gegenseitig in jeder Situation helfen. So entstehen zwischen den älteren Bewohnern enge Verbindungen, damit Niemand in Einsamkeit altert. Auch zwischen der bereits 110 Jahre alten May und ihrer Nachbarin Julia entsteht, trotz einer in der Vergangenheit bestehenden Abneigung, eine enge Freundschaft. Auch Emily verschlägt es in das kleine Dorf, da sie sich um ihre Großmutter Julia sorgen macht, welcher es nach dem Tod ihres Ehemannes an Lebensfreude fehlt. Zusammen mit dem alleinerziehenden und gleichaltrigen Andy, welcher in der Nachbarschaft wohnt kümmert sie sich um die beiden älteren Damen. Gemeinsam machen es sich die Charaktere zum Projekt die Familienbriefe von Julias Familie durchzugehen, um ein lang verschwundenes Erinnerungsstück durchzugehen. Auch May hat einen Grund, sich mit den Briefen zu beschäftigen, da sie eine ganz besondere Gabe besitzt.

Die Erzählweise der Autorin ist sehr einfach, aber auch bildlich gestaltet, sodass man als Leser schnell in die Geschichte eintauchen kann. Dadurch ließt sich das Buch flüssig und es entsteht eine angenehme Atmosphäre. Durch die Gabe von der alten Dame May bekommt die Geschichte etwas magisches und besonderes.

Die Charaktere des Buches sind ausführlich beschrieben, sodass man sich diese gut vorstellen kann. Die alten Damen, sowie Andy mit seiner Tochter und Emily wachsen einen ans Herz, da alle einen speziellen und lebendigen Charakter bekommen haben. Da die Geschichte aus den verschiedenen Perspektiven geschrieben wurde, konnte man sich in die verschiedenen Charaktere noch intensiver hineinversetzen. Dadurch wurden sie mir noch liebenswerter. Leider wechselte die Perspektive, aus welcher die Geschichte geschrieben wurde teilweise abrupt innerhalb eines Kapitels. Diese Stellen führten manchmal zu Missverständnissen. Zudem wurde dadurch der Lesefluss unterbrochen und man wurde „aus der Geschichte rauskatapultiert“. Besonders hat mir das Lesen der Brief gefallen, da man sich selbst auf die Spur der Geheimnisse begeben konnte. Gerne hätte ich mehr von diesen in der Geschichte gehabt.

Die Geschichte hatte einen langen Einstieg der sich leider teilweise etwas gezogen hat, jedoch bereits viele Geheimnisse angekratzt hat, sodass sich eine gewisse Spannung aufgebaut hat. Im weiteren Verlauf gab die Autorin dem Leser immer wieder einzelne Hinweise zu den einzelnen Geheimnissen, diese wurden jedoch erst am Ende vollständig geklärt. Leider wurden die vielen Handlungsstränge, die in der Geschichte parallel verliefen am Ende kurz und knapp erläutert, sodass man als Leser das buch mit vielen Fragen schließt. Einige Handlungsstränge schienen mir überflüssig und zogen das Buch nur in die Länge. Wenigere Handlungsstränge, welche bis zum Schluss ausführlich beschrieben werden, hätten das Buch zu einem gelungenen Abschluss geführt. Zudem war im gesamten Buch kein Main-Plot zu erkennen, sodass ich mich oft fragte, wohin mich das Buch führen möchte.

Allgemein ein schönes entspanntes Buch, welches den Leser unwesentlich fordert. Daher eher eine leichte Lektüre. Dennoch haben mich besonders die Figuren und der Schreibstil der Autorin an das Buch gefesselt. Besonders das Lesen der Briefe der Familie ließ einen richtig in die Geschichte eintauchen. Aufgrund der Häufung von Handlungssträngen, der teilweise irreführenden Perspektivwechsel und des abrupten Endes gebe ich dem Buch 3 von 5 Sternen.