Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

So schön

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe - A. J. Betts

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe
von A. J. Betts

Bewertet mit 4 Sternen

Der erste Satz:
Der Morgen in Manhattan kam mit dem Poltern und Zischen eines Müllautos, das die Sünden der Nacht bereinigte.

Meine Meinung:
Inhalt
Bereits zum zweiten Mal muss sich Zac dieser Krebsbehandlung unterziehen. Leider ist die Krankheit bei ihm neu ausgebrochen. Während seines Aufenthalts im Krankenhaus lernt er Mia kennen, die genau neben seinem ihr Zimmer hat. Dadurch, dass Zac sein Zimmer nicht verlassen kann, verständigen sich mit Klopfzeichen, doch dabei soll es nicht bleiben. Später kommunizieren sie über soziale Netzwerke und treffen sich sogar. Aus dem Kennenlernen entwickelt sich eine sehr innige Freundschaft, die alle Höhen und Tiefen überwindet und schon bald in Liebe ausartet.

Ich widme mich nun ganz dem Harry-Potter-Ausdauertest. Acht Filme nacheinander ist die Art Herausforderung, der ich mich stellen kann.
Zwei Dinge beschäftigen mich dabei besonders: wie Daniel Radcliffes schauspielerische Fähigkeit von Film zu Film ab- und Emma Watsons Großartigkeit immer weiter zunimmt. [...] Am Ende von Die Heiligtümer des Todes ist sie megaheiß.

Zitat aus "Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe" -Zac-

Charaktere
Zac ist der totale Optimist. Selbst als bei ihm die Krankheit ein zweites Mal zuschlägt, verliert er nicht seinen Lebensmut. Er kämpft und reißt sogar Witzchen über seine Situation. Für Zac ist das Glas stets halb voll.
Mia ergeht es anders. Sie verflucht ihre Krankheit, sowie die Leute in ihrer Umgebung. Es ist nicht fair, was mit ihr geschehen ist. Niemanden lässt sie an sich ran, doch dann trifft sie auf Zac und sieht es plötzlich von einer ganz anderen Seite...

Es heißt, Krebs würde einen stärker machen. Das stimmt nicht. Er bringt dich durcheinander. Er sorgt dafür, dass es dich juckt, ohne dass du dich kratzen kannst, und dass dein Herz schmerzt.
Zitat aus "Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe" -Mia-

Gesamt
Durch das ernste Thema begleitete mich stets eine dunkle Wolke, welche ich die gesamte Zeit während des Lesens über meinem Kopf gefühlt habe. Ich habe Seite um Seite gehofft, dass Zac, wie auch Mia ihre Krankheiten überwinden und es ein Happy End geben würde.
Das Schicksal beider Protagonisten hat mich wirklich sehr berührt und mich auch nachdenklich gestimmt. Es kann so schnell passieren, dass man eine solche Hiobsbotschaft bekommt. Das Leben ist einfach viel zu kurz, um sich mit Nichtigkeiten aufzuhalten.
Besonders gut hat mir Zac gefallen. Wie er mit seiner Situation umgeht ist einfach vorbildlich. Er macht Scherze über seine Krankheit und haut manchmal solch witzige Sachen raus, dass ich trotz des ernstes Themas laut los lachen musste. Dennoch bekommt man trotzdem mit, dass er natürlich Angst hat und um jeden Preis seine Krankheit überwinden möchte. Ich habe ihn stets bewundert. Besonders wie er mit Mia umgeht hat mich aufseufzen lassen. Er versucht ihr beizustehen, hilft ihr, nicht aufzugeben. Dabei ist er total sympathisch.
In Mia konnte ich mich selbst wiederfinden. Ich fürchte, ich würde ähnlich reagieren, wenn ich in ihrer Situation wäre. Mein Verständnis, was die Protagonistin angeht, wurde allerdings erst im Laufe der Geschichte entfacht. Vorher hatte ich leider nicht so einen großen Bezug zu ihr, was auch daran liegen mag, dass die ersten Kapitel eher Zac gehörten.
Beide Charaktere erzählen in unregelmäßigen Abständen ihre Sicht der Dinge in der Ich-Form. Dadurch konnte ich mich mit ihnen anfreunden und ihrer Geschichte folgen, sowie mich besser mit ihren Emotionen befassen. Es gelang der Autorin zwar nicht immer, die Gefühle der Protagonisten bei mir ankommen zu lassen, doch zum größten Teil habe auch ich sie gespürt.
Besonders das Kennenlernen der Zwei hat mir außerordentlich gut gefallen. Ich konnte die beiden förmlich vor Augen sehen, wie sie in ihren Krankenzimmern an die Wand klopften, oder sich (später) gegenüber saßen und miteinander redeten. Ich habe beiden abgenommen, wie es in ihnen aussah, was sie gefühlt haben und wie unterschiedlich sie mit ihren Krebserkrankungen umgegangen sind.
Im Grunde genommen sind sie wie Tag und Nacht und doch schweißt sie ihre Krankheit zusammen.
Es ist für mich sehr traurig zu lesen gewesen, was Mia alles ertragen muss. Ich hatte sehr oft einen dicken Kloß im Hals. Doch auch bei Zac herrscht leider nicht immer eitler Sonnenschein.
Wie sich die Freundschaft der beiden entwickelt habe ich gerne gelesen. Auch, wie sie sich nach dem Krankenhausaufenthalt wieder sehen und ihr emotionales Band noch verfestigen.
Die Wendung am Ende des Romans hat mich sehr nachdenklich und auch traurig gemacht. Es ist schon ein bisschen verrückt, wie sich Zac und Mia verändert haben und quasi
ACHTUNG SPOILER!
die Rollen getauscht haben.
SPOILER ENDE

Fazit:
Positiv
Der Erzählstil von A.J. Betts hat mir sehr gut gefallen. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Zac und Mia in der Ich-Form erzählt.
Ich habe beiden alles abgenommen, was sie gesagt, oder getan haben. Jegliche Emotion, oder Handlung, fand ich nachvollziehbar.
Die Freundschaft ist eine ganz Besondere. Ich habe es genossen zu lesen, wie aus Bekannten schließlich so enge Verbündete geworden sind.
Zac bewundere ich sehr. Trotz seinem Schicksal hat er weder seinen Humor, noch seine Lebenslust verloren. 
Das Cover ist ein Traum!
Negativ 
An einigen Stellen kamen mir die Emotionen leider etwas zu kurz.
© www.mybooksparadise.de