Rezension

So sieht gute Unterhaltung aus

Paper Princess - Erin Watt

Paper Princess
von Erin Watt

Bewertet mit 5 Sternen

Ich war hin- und hergerissen, ob ich mir Paper Princess von Erin Watt oder Götterfunke von Marah Woolf wünschen sollte und am Ende ist meine Wahl aufgrund der Leseprobe auf Paper Princess gefallen. Eine ausgezeichnete Wahl, wie ich im Nachhinein sagen kann. Das Buch hat mich in keinster Weise enttäuscht.

Meinung

Wenn ich schon manche Rezension lese: Zeitverschwendung. Platt. Seicht geschrieben. Anspruchslos. Vorhersehbar. Ja, was wurde denn erwartet? Natürlich ist Paper Princess leichte Kost und natürlich ist vieles in diesem Buch oberflächlich. Aber trotz allem ist es verdammt gute Unterhaltung. Ein Buch, bei dem ich nicht grübeln muss, sondern mich fallen lassen kann. Ein Buch, dass mich mitnimmt und erst wieder am Ende freigibt, auch wenn die Reise nicht lange gedauert hat, da ich das Buch innerhalb von zwei Tagen durch hatte. Nichts desto trotz hat es mich gerade wegen der Leichtigkeit und des Wissens, dass es keine besonderen Überraschungen geben wird, wahnsinnig gut unterhalten. Als ich den Klappentext las, wusste ich, worauf ich mich einlassen würde. Wer da an eine zauberhafte Märchenadaption dachte oder an epochale Lyrik, der hat meines Erachtens die Inhaltsangabe nicht verstanden.

Paper Princess erzählt von Ella, die es, angelehnt an ihre Namensgeberin Cinderella, nicht sonderlich einfach hatte in ihrem Leben und sich u.a. mit niveaulosen Jobs über Wasser hält, damit ihre Zukunft besser aussieht.

Als ihr vermeintlicher und bis dato unbekannter und reicher Vormund auftaucht und sie zu sich und seinen Söhnen holt, geht Ellas Odysee in eine weitere Phase, denn die Jungs sehen zwar gut aus, sind aber allesamt ziemliche Arschlöcher, wenn ich das so direkt sagen darf. Schnell artet das Zusammenleben in einen Machtkampf aus,  den Ella nicht unbedingt zu gewinnen scheint. Doch die Jungs merken bald, dass so ein Wirbelwind wie Ella Leben in die Bunde bringt und so fangen sie an, umzudenken. Einer von ihnen besonders.

Natürlich erinnert die Geschichte von Erin Watt, hinter dem Pseudonym stecken tatsächlich zwei Autorinnen, teilweise an Cinderella, aber tatsächlich nur teilweise und eher nur im weitläufigen Sinne.

Auch ist der Schreibstil eher einfach, dafür aber sehr flüssig und gut zu lesen, weshalb ich die Seiten nur so "inhaliert" habe. Vieles wirkt überzogen und manches wird überdramatisiert, aber im Ganzen gesehen, passte es, wirkte stimmig mit dem Rest und es war, wie ich bereits sagte, sehr unterhaltsam. Und das ist es doch, was für mich am Ende zählt. Die Geschichte blieb hängen, ich freue mich auf den zweiten Teil und ich bin zufrieden mit meiner Entscheidung für dieses Buch.

Fazit

Weder ein literarisches Meisterwerk, noch  unerwartete Wendungen, aber leichte und durchaus gute Unterhaltung auf erwartetem Niveau. Ich war sehr gut unterhalten. Jedem der leichte Liebesromane mag, kann ich das Buch wärmstens empfehlen.