Rezension

So spannend, so schaurig

So finster, so kalt - Diana Menschig

So finster, so kalt
von Diana Menschig

Bewertet mit 4 Sternen

Die Rechtsanwältin Merle schläft schlecht, träumt vom bösen Wolf und erhält mitten in einem wichtigen Fall die Todesnachricht ihrer Omi Mago. So fährt sie ins Dorf, wo sie einst in Omas Knusperhäuschen eine glückliche Kindheit verbracht hat und findet historische Dokumente über Hans vom Wald - einem der ersten Hausbesitzer. 

Aber wie viel Wahrheit steckt in der märchenhaften Geschichte? Und wie hängen die dramatischen Ereignisse der Gegenwart damit zusammen?

Merle wird von Albträumen und mysteriösen Vorkommnissen gequält, dabei stößt sie immer wieder auf Zusammenhänge zu allseits bekannten Märchen. Langsam schon an die eigene Paranoia glaubend, tritt auch noch ein Mann in ihr Leben, den sie zwar anziehend aber doch auch seltsam und etwas beängstigend findet.
Ist es ein Zufall oder nicht, dass sie sich partout in Jakob Wolff verlieben muss?

Und ausgerechnet Jakob Wolff hat mir weniger gefallen. Gerade dieser Charakter sorgt für viel Spannung, ist undurchschaubar und teilweise verwirrend, aber in der Quintessenz war er mir zu unausgegoren und oberflächlich.

Trotzdem vereint die Autorin auf meisterhafte Weise alte Märchen und Sagen mit Thrillern unserer Zeit. Gekonnt webt sie aus der Erzählung von Hänsel und Gretel eine schaurige Gruselgeschichte, die dem Leser an die Angst aus Kindheitstagen denken lässt. Während man mit der modernen Rechtsanwältin Merle Karrieresorgen, Trauer und Zweifel an der neuen Liebe durchmacht, sind es kinderfressende Hexen, hungrige Wölfe und böse Stiefmütter, die uns das fürchten lehren.

So spannend! So schaurig! So empfehlenswert!