Rezension

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Sogar noch besser als der Vorgänger

Pandemonium - Lauren Oliver

Pandemonium
von Lauren Oliver

Lena hat es geschafft - sie ist über den Zaun in die Wildnis entkommen. Doch Alex blieb zurück und die Ungewissheit, ob er überlebt hat, ist für Lena kaum auszuhalten. Aber sie muss weiter in die Wildnis fliehen bis sie schließlich verletzt bei den "Invaliden" aufgenommen wird. Auf dem sogenannten Stützpunkt hat Lena nun die Möglichkeit, ein völlig neues Leben zu beginnen.

Der erste Teil der Amor-Trilogie endete mit einem bösen Cliffhanger und endlich erfahren wir, wie es mit Lena hinter dem Zaun weiter geht und was genau mit Alex passiert ist. Der direkte Anfang von Pandemonium schließt allerdings nicht nahtlos an das Ende von Delirium an, sodass die Spannung sogar zu Anfang des Buches wirklich sehr hoch ist und man endlich wissen möchte: Was ist nach Lenas Flucht passiert?
Die Autorin hat sich etwas Cleveres einfallen lassen, um den Leser bei der Stange zu halten. Denn im Wechsel von 'Jetzt' und 'Damals' erzählt Lena, wie es mit ihr weiter geht. Zwei Handlungen, die sich aber im Gesamtbild problemlos zusammenfügen. Im Jetzt hat sich Lena dem Widerstand angeschlossen und kämpft für die Liebe. Im Damals schildert sie, wie sie auf dem Stützpunkt aufgenommen wird und sich dort langsam ihren Platz erarbeitet. Beide Handlungsstränge sind zum Großteil sehr spannend und enden meist genau an dem Punkt, wo man wissen muss was weiter passiert. So ist es fast unmöglich das Buch aus der Hand zu legen.
Einen kurzen Punkt gab es, an dem sich die Handlung für meinen Geschmack etwas gezogen hat. Aber davon abgesehen hat Pandemonium mich durchweg begeistert.

Die Lena aus dem zweiten Teil ist mit der aus dem ersten Band der Trilogie nicht mehr zu vergleichen. Lena sagt selbst, dass sie in der Wildnis wiedergeboren wurde und ist wirklich kaum wieder zu erkennen. Sie ist sehr tough und mutig, was sie zu Ende von Delirium ansatzweise schon war, aber hier nimmt dieser Mut und ihre Stärke ganz neue Formen an. Durch die Rückblenden ins Damals wird ihre Entwicklung allerdings erklärt und wirkt somit nachvollziehbar und nicht unpassend.

Die Sprache ist wie im ersten Band mit vielen Metaphern versehen und schon fast poetisch. Wo mich dies bei Delirium positiv beeindruckt hat, war es anfangs von Pandemonium schon fast zu viel. Man kann Lenas Gefühle über den Verlust von Alex sehr gut verstehen und fühlt mit ihr mit, aber nach kurzer Zeit wirkt die extrem bildhafte Sprache fast aufgesetzt und ich meine, dass etwas weniger hier mehr gewesen wäre. Aber dies legt sich im Laufe des Buches und es wird um vieles einfacher zu lesen, mit nur hin und wieder eingestreuten Metaphern.

Pandemonium übertrifft seinen Vorgänger um vieles an Spannung, was vorwiegend auf den ungewöhnlichen Aufbau zurückzuführen ist. Aber auch dadurch, dass Lena reifer geworden ist und nicht mehr wohlbehütet zu Hause lebt, sondern sich durchkämpfen muss, macht das Lesen unfassbar viel Spaß. Das Ende hat mir buchstäblich eine Gänsehaut verpasst und wieder lässt Lauren Oliver ihre Leser mit einem fiesen Cliffhanger zurück.
Eine wirklich gelungene Fortsetzung einer tollen Reihe!

Kommentare

buchleserin kommentierte am 29. November 2013 um 19:09

Diese Fortsetzung hat mir auch richtig gut gefallen.