Rezension

Solange es keine Erdbeermilch ist…

Taste of Love - Geheimzutat Liebe - Poppy J. Anderson

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
von Poppy J. Anderson

Bewertet mit 2 Sternen

Andrew führt in Boston erfolgreich sein eigenes Restaurant schon in jungen Jahren. Der Vater hätte es gerne gesehen, dass er auch Anwalt wird, jedoch hat Andrew, genannt Drew, sich fürs Kochen entschieden. Als er sich eine Auszeit nimmt landet er durch einen Autounfall bei Brooke, die ein kleines Restaurant ihres Vaters weiterführt und hier mit Leidenschaft kocht, jedoch einiges an ihrem Restaurant „Crab Inn“ mal renovieren müsste. Drew gefällt Brooke sehr, doch das will sie sich wohl nicht eingestehen…

Ich bin ja bei Büchern durchaus offen was die verschiedenen Genres angeht, habe natürlich meine Favoriten, wechsle da aber immer gerne mal durch. Entsprechend war ich gespannt was mich bei „Geheimzutat Liebe“ erwartet. Die Aufmachung gefällt mir schon mal sehr gut, das Cover ist super ansprechend, ich mag es, wenn man merkt, dass man sich wirklich Mühe gemacht hat, hier ist ja wohl eine Schieferplatte die Grundlage gewesen, auf die man dann z.B. mit roten Pfefferkörnern „Liebe“ gelegt hat, etwas Salz darauf gestreut hat, verschiedene Küchenutensilien und Zutaten aufgemalt hat, einen Kochlöffel aus Holz mit roten Pfefferkörnern abgebildet hat. Das finde ich echt schön gemacht. 

Die Geschichte an sich klang interessant, unterhaltsam und vielversprechend. Bei der Umsetzung bin ich ein wenig enttäuscht, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich habe mir vielleicht einfach mehr erwartet. Aber mal langsam. 

Sprachlich gefällt mir das Buch gut, locker-leicht geschrieben, gut verständlich, kein komplizierter Satzbau, wirklich super zu lesen. Würde ich so in die Kategorie „Frauenliteratur“ eintakten, auch inhaltlich. (Wer meint, dass „Frauenliteratur“ abwertend gemeint ist – keinesfalls! Aber ich glaube nicht, dass das ein Buch für Männer wäre.) Durch die angenehme Sprache lässt sich das Buch wirklich gut und flott lesen, jedoch hatte ich das Gefühl, dass man den Inhalt auch einfach auf weniger Seiten widergeben könnte, mir kam es so in die Länge gezogen vor. Ich habe lieber ein Buch mit toll geschriebenen 221 Seiten als 380 Seiten bei denen ich kurz davor bin mit dem Lesen aufzuhören. 

Beim Lesen hatte ich leider öfter das Gefühl, dass ich die weitere Geschichte bzw. den Verlauf schon „kenne“, immer wieder eine Ahnung wie es weiter gehen könnte, was sich durchaus auch bestätigt hat. Das finde ich schade, ich werde beim Lesen immer wieder gerne überrascht. 
Generell wurde ich beim Lesen also wenig überrascht, dafür wird man durchaus gut unterhalten, es gibt immer wieder mal emotionale Momente, lustige und skurrile Szenen, also durch die Bank weg abwechslungsreich. Ich lese gerne übers Kochen, koche selbst auch gerne und probiere immer wieder neue Rezepte aus, entsprechend hätte ich hier gerne noch mehr darüber erfahren, vielleicht zwischendurch das ein oder andere Rezept „mitgeteilt“ bekommen (ginge ja z.B. über die Ansage von Brooke an Drew – „du musst zwei Karotten klein schneiden, …“ ). Das hätte mich noch sehr begeistert… 
Ansonsten bin ich ein wenig zwiegespalten, ich hätte mir hier eine Lektüre gewünscht, die sich nicht so sehr in die Länge zieht und dann nicht so vorhersehbar ist. Entsprechend vergebe ich hier 2 von 5 Sternen und bleibe hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.