Rezension

Solange wir Lügen / Spannend und tiefgründig

Solange wir lügen
von E. Lockhart

Bewertet mit 4 Sternen

Inhaltsangabe:
Eine wohlhabende und angesehene Familie. Eine Privatinsel vor der Küste Massachusetts. Ein Mädchen ohne Erinnerungen. Vier Jugendliche, deren Freundschaft in einer Katastrophe endet. Ein Unfall. Ein schreckliches Geheimnis. Nichts als Lügen. Wahre Liebe. Die Wahrheit.

Diese Kurze, nicht wirklich was aussagende Inhaltsangabe hat mich sehr neugierig gemacht und mich dazu verleitet dieses Buch zu lesen.

Cover:
Das Cover gefällt mir super gut. Es ist Transparent und wenn man es abnimmt, bleibt auf dem Buch das Haus und die Felsen. Der Junge und das Mädchen "verschwinden" und befinden sich nur auf dem Schutzumschlag. So Aufmachungen gefallen mir immer sehr. Das Cover passt auch sehr gut zu der Story.
Das einzige kleine das mir nicht gefällt, ist das dunkle blau des Ravensburger Logo...weiß auch nicht, aber irgendwie stört es mich :)

Schreibstil:
Den Schreibstil dieses Buches fand ich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig.  Es werden viele kurze Sätze benutzt. Parataxen, glaube ich nennt man diesen Schreibstil. Dadurch versucht der Schreiber, meine ich mich noch aus Schulzeiten dran zu erinnern, die Gefühle schnell und einfach rüber zu bringen und spannung zu wecken.
Ich kam aber schnell mit dem Schreibstil zurecht und fand ich nach ein paar Seiten auch angenehm und schnell zu lesen. Dadurch das die Schrift des Buches allgemein etwas größer war und die Seiten nicht zu eng bedruckt waren, hatte ich das Buch innerhalb von 1 1/2 Tagen durch.

Fazit der Story:
Puhhh. Wow. Also..... mit dem Ende hätte ich so nie gerechnet... aber fangen wir erst einmal von vorne an.

Am Anfang ist dort ein Stammbaum(der mich zuerst hat stutzen lassen) der sehr hilfreich ist, da zuerst alle der Familie Sinclair vorgestellt werden. Und das sind einige. Ohne diesen Stammbaum wäre ich sehr verwirrt gewesen.

Man lernt die ersten Seiten einfach nur die Familie kennen. Eine reiche und wohlhabene Familie. Unsere Protagonistin Cadence erzählt uns davon, wie ihr Vater sie und ihre Mutter verlassen hat. Hier gab es eine Stelle die ich nicht so ganz verstanden habe... Der Vater schoss as dem Auto auf Cady. Die Mutter sagt nur: "Benimm dich normal. Sofort. Weil du es bist. Weil du es kannst. Mach keinen Aufstand. Atmw und setz dich."
Äh, Hallo???? War der Schuss wörtlich oder bildlich gemeint?? Wer reagiert bitte so, wenn das eigene Kind wirklich angeschossen wurde???
Naja, Cadence Mutter sagt diese Worte häufiger in diesem Buch. Was zeigt, das sie möchte das die Familie keinen schlechten Ruf kriegt. Nichts darf passieren das Aufsehen erweckt. Keine Gefühle dürfen gezeigt werden.
Dies wird in einigen Momenten deutlich, diese werde ich aber nicht alle aufzählen.

Mit auf der Insel jeden Sommer ist Gat, in den sich Cadence quasi sofort verguckt. Er ist Inder und somit nicht so Willkommen von Seiten des Großvaters dem alles dort gehört.
Nichts destotrotz, Cady will ihn und keinen anderen.
Die kurze Liebesgeschichte zwischen den beiden ist Süß. Nicht zu kitschig, sondern genau richtig für dieses Buch wie ich finde.

Irgendwann stirbt die Großmutter. Der Tod hat wohl in den "Tanten" einen Machtkampf um das Erbe ausgelöst, weil dadurch der Tod des Großvaters näher rückte. Sie fangen an sich gegenseitg anzustacheln und ziehen sogar die Kinder mit rein. Die dafür sorgen sollen, das das Erbe ja in der "eigenen" Familie bleibt. Schlimm finde ich so etwas.
Der Großvater bemerkt das und provoziert dann noch absichtlich... Noch schlimmer wie ich finde.

Cady liest sehr gerne, so haben wir in manchen Kapitel "Märchen" zu lesen, die sie selber verfasst und die immer die Momentane Situation, den aktuellen Stand der Story darstellen soll. Das hat mir auch ziemlich gut gefallen.

Plötzlich wird Cady im Krankenhaus wach und kann sich an nichts mehr erinnern. Ihr wird erzählt das sie beim schwimmen im Meer einen Unfall hatte und mit dem Kopf gegen einen Felsen geschlagen ist. Wie sich später herausstellt, war dem nicht so.
Alle verhalten sich komisch. Keiner will ihr genau sagen was passiert ist. Aber Stück für Stück kommen die Erinnerungen zurück.

Das Ende kam irgendwie so plötzlich. Ich wusste nicht, ob ich mich verlesen hatte, also las ich die Seiten noch einmal.
Ich finde das Ende ziemlich traurig und heftig und hätte es, wie oben schon erwähnt, so nicht erwartet.
Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich das Buch so gut finde... Gleichzeit konnte ich es aber auch nicht aus der Handlegen, da einfach solange nicht klar war, worum es eigentlich geht. Aber ich wollte es endlich wissen!

Das Buch zeigt einfach, das Familien zusammen halten sollten. Egal wann, egal in welcher Situation. Familie ist was schönes, das wichtigste und wertvollste was es überhauot gibt. Leider findet es aber genau so, wie hier in der Geschichte von Cady, im wahren Leben statt. Ich musste mich erst mal sammeln und habe mir ein paar Gedanken gemacht - Wie oft wünscht man sich reich zu sein. Sich alles kaufen zu können.... Jetzt nach dem lesen, weiß ich gar nicht mehr, ob es noch so toll wäre, wenn sowas passieren könnte. Das die Familie des Geldes wegen zerbricht.

Ich werde das genaue Ende und Geheimnis natürlich nicht verraten :) Lest es selbst! Es lohnt sich aufjeden Fall.
Irgendwas hat mir jedoch gefeht, ich kann nicht sagen was. Aber das Buch bekommt sehr gute 4 Sterne!

Viel Spaß beim lesen !!!!