Rezension

Solide aber ausbaufähig.

Wir in drei Worten - Mhairi McFarlane

Wir in drei Worten
von Mhairi McFarlane

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zu Anfang dachte ich, dass es sich um ein Buch handelt, dass ähnlich zu "Zwei an einem Tag" ist aber ich muss sagen, dass es doch irgendwie ganz anders war.
Das Buch fing zunächst recht spannend an mit der großen, plötzlichen aber nachvollziehbaren Trennung zwischen Rachel und ihrem langjährigen Verlobten Rhys.

Danach lernt man erstmal Rachels Freundinnen kennen, erfährt etwas mehr über Rachels Beruf als Journalistin bei Gericht und verfolgt mit, wie sie ihr Leben nach der Trennung umkrempelt.
Dabei trifft sie auch auf Ben, ihren alten Studienfreund mit dem sie damals viel Zeit verbracht hat und den sie über lange Zeit aus den Augen verloren hatte.
Nun steht sie ihm wieder gegenüber und lernt nur kurze Zeit später die Frau an seiner Seite kennen. Denn Ben wird bald heiraten.

Von hier an wechselt die Zeit der Handlung immer zwischen der Gegenwart und Rachels Studienzeit hin und her.
Manchmal scheint die Autorin bewusst eine damalige Handlung einzufügen um aktuelle Situationen zu untermalen, manchmal wirkt es etwas willkürlich, aber alles in allem ist es doch gut geschrieben.

Leider ist die Story an sich nicht sonderlich spannend und doch recht vorhersehbar.
Da die Handlungen aus Rachels Sicht beschrieben sind wirkt es manchmal so, als würde einem eine Bekannte aus ihrem, leider nicht sonderlich interessanten Leben erzählen. Dafür muss man aber sagen, dass es stellenweise sehr realistisch beschrieben ist und einfach echt wirkt. Nicht spannend aber alltäglich eben.
Bedauerlicherweise werden diese Stellen auch wieder von solchen abgelöst die etwas weniger nachvollziehbar und gedrungen wirken. Da scheint der Autorin noch der Mittelweg zu fehlen.
Rachels Freundinnen fand ich beispielsweise zum Teil etwas überspitzt wohingegen Rachel manchmal etwas sehr naiv wirkte.

Für mich waren auch die Rückblicke deutlich interessanter als die Gegenwart. Zu erfahren, wieso Rachel und Ben, die zu Beginn der Rückblenden unzertrennlich wirken, sich aus den Augen verloren haben war für mich am interessantesten, da das wohl auch am meisten zur Story beiträgt.

Das Buch hat sich stellenweise doch etwas gezogen jedoch hat die Autorin es immer dann geschafft mich wieder zu "begeistern" wenn ich gerade aufgeben wollte.
Man hat sich gerade so durchgehangelt.

Alles in allem eine recht einfache, simple und doch irgendwie alltägliche Geschichte.
Wer eine romantische Liebesgeschichte erwartet, dem ist dieses Buch nicht zu empfehlen, aber wenn man nach einem soliden Frauenroman sucht liegt man damit vielleicht nicht verkehrt.