Rezension

Solide, aber eben auch ein wenig langatmig

Maigrets Nacht an der Kreuzung
von Georges Simenon

Bewertet mit 3 Sternen

Eigentlich hatte ich mit Simenon abgeschlossen, aber da schenkte mir ein befreundeter Antiquar einige Maigret-Romane, die ich noch nicht kannte. Und getreu dem Spruch vom geschenkten Gaul habe ich als erstes diesen Band gelesen, der mich in meinem Urteil über Simenon bestätigt. Er ist ein grundsolider schriftsteller, der am laufenden Band Krimis nach dem gleichen Strickmuster abgeliefert hat. Aber den Hype, der um ihn gemacht wurde und zum Teil auch noch gemacht wird, vermag ich nicht nachzuvollziehen. In diesem Band um einen dringend tatverdächtigen dänischen Adligen, den es an die im Titel genannte Kreuzung verschlagen hat, geht es um Mord und Bandenkriminalität. Die Lösung, die, wie gehabt, durch Maigrets ausgiebiges Beobachten ermöglicht wird, kommt etwas überraschend und unvermittelt, und genau das ist es, was mich stört. Immer wieder das gleiche Strickmuster, da braucht man wirklich nicht alle Maigret-Romane lesen, kennst du einen, kennst du alle.