Rezension

solide Fortsetzung, aber ohne Nervenkitzel

Teufelsnetz -

Teufelsnetz
von Max Seeck

Bewertet mit 3 Sternen

"Teufelsnetz" ist nach "Hexenjäger" der zweite Fall für Jessica Niemi. Das Buch hat aufgrund des Covers einen hohen Wiedererkennungswert für die Reihe, da auch hier wieder ein roter Buchstabe direkt ins Auge sticht. Schön finde ich auch, dass das Cover einen direkten Bezug zur Handlung hat. Allerdings konnte "Teufelsnetz" für mich nicht an den Erfolg seiner Vorgängers anknüpfen. 

Zum Inhalt: ein neuer Fall für Jessica Niemi und ihr Team unter neuer Leitung. Zwei bekannte Blogger sind nach einem PR-Event spurlos verschwunden. Kurze Zeit später erscheint auf dem Instagram-Kanal der Bloggerin ein merkwürdiger Post, und am verlinkten Ort wird eine Leiche gefunden, die allerdings nicht zu den Bloggern gehört. Jessica und ihr Team ermitteln gegen einen unbekannten Feind, wäret sie sich immer noch von den Nachwirkungen des letztens Falls erholen. 

Der Fall ist auf dem Klappentext wirklich spannend vorgestellt und bereits die ersten Kapitel bauen eine gewisse Grundspannung auf. Allerdings wurde es danach in meinen Augen ganz schön zäh. Die Ermittlungen laufen langsam an, die Spannungen innerhalb der Ermittlerteams stehen eher im Fokus, als die vermissten Personen. Der Fall schlägt schnell immer größere Kreise, ohne dass es einen konkreten Verdächtigen oder irgendwelche Beweise gibt. Die Auflösung des Falls ist am Ende sehr holprig, eher zusammenfassend erläutert und bereut eher wenig auf der vorangegangenen Ermittlungsarbeit, sondern eher auf Zufall und Jessicas wachem Verstand. 

Das Buch ist ohne Frage gut geschrieben, es liest sich wirklich flüssig und man kommt zügig durch die Seiten. Die Opfer bleiben allerdings recht blass und gesichtslos. Im Fokus stehen eher Jessicas private Kämpfe und Belange. Das war an manchen Stellen für meinen Geschmack etwas zu viel und hat die Arbeit am Fall behindert. Und auch hier wirkten die letzten knapp 50 Seiten Wunder und alle Probleme lösen sich in Wohlgefallen auf. Das hat einfach meinen Geschmack nicht so ganz getroffen, da mir der Nervenkitzel und die erfolgreiche Hinweissuche und Kombination bei der Ermittlung gefehlt haben.

Wer den ersten Band mochte, wird mit diesem hier auch etwas anfangen können. Ich kann es aber nicht empfehlen diesen Band unabhängig vom ersten zu lesen, da es doch immer mal wieder Anspielungen auf die Geschehnisse aus Band 1 gibt. Ein solider Thriller, aber da habe ich in letzter Zeit einfach bessere gelesen.