Rezension

Solider Fantasyroman garniert mit japanischer Mythologie

Sammlerin der Seelen - Cornelia Zogg

Sammlerin der Seelen
von Cornelia Zogg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Hallöchen ihr Lieben. So einen flotten Pageturner hatte ich schon lange nicht mehr. Innerhalb weniger Stunden war das Buch zu Ende gelesen. Dabei war es alles andere als fröhlich oder gar unbeschwert. Es war durchzogen von Schmerz, Leid, Tod, Verderben und Streitigkeiten. Innerhalb dieses dunklen Sumpfes schnetzelt sich Rachel Murasaki mit ihrer Sense durch unzählige Seelenfresser und Menschenleben.

Sie erfüllt stur ihre Aufgabe bis sie eines Tages wieder zu fühlen beginnt. Was für einen Menschen ganz normal ist, ist für eine Shinigami sehr ungewöhnlich. Daher dauert es nicht lange bis ihr ein Fehler unterläuft, der sie vor die hohen Kami, bis in das Reich der japanischen Götter führt. Alleine muss Rachel die Reise nicht antreten, mit dabei ist Ryu und ihre beiden Begleiter, die sie für ihre Leistungen als Shinigami bekommen haben. 

Auf dem Weg zum Ziel überkommen Rachel immer wieder Zweifel. War es richtig ihr Leben in der Menschenwelt aufzugeben? Warum musste sie so viel Leid ertragen? Warum kann sie nicht einfach wieder ohne Emotionen ihre Sense schwingen, und so tun, als wäre nie etwas gewesen? Warum lässt man sie nicht einmal nach dem Tod in Ruhe? 

Sie bekommt Antworten auf ihre Fragen. Doch diese stürzen sie noch mehr in ihren ganz persönlichen dunklen Abgrund. 

Bisher klingt das Buch eher depressiv, doch immer wieder keimt ein Hoffnungsschimmer, der Rachel einen kleinen Schritt vorwärtsbringt. An Ryu prallen ihre Gefühle nicht einfach so ab, wie sie anfangs glaubte.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Art, wie es geschrieben wurde, hat mich gleichermaßen fasziniert und erschüttert. Der Wirbelsturm an Schmerz in Rachels Brust ist zu jeder nachvollziehbar und man hat das Bedürfnis sie in den Arm zu nehmen.