Rezension

Solider historischer Krimi

Der Teufel von New York - Lyndsay Faye

Der Teufel von New York
von Lyndsay Faye

Bewertet mit 4 Sternen

Mein Fazit:

Ein solider Roman, handwerklich okay und gut recherchiert. Bei mir ist der Funke aber leider nicht übergesprungen, sprich, der Roman blieb hinter meinen Erwartungen zurück.

Ich muss sagen, dass ich mich am Anfang fast über die vorangestellten Texte geärgert habe, weil ich dachte: "Weshalb verschiesst die Autorin ihr Pulver gleich zu Anfang? "
Ah, Great Famine, und Gründung der Polizei nebst Immigration als Folge der Great Famine, alles klar.
Für Leute, die nicht besonders geschichtsinteressiert oder Amerikaaffin sind, mag der Roman viel Neues enthüllen.

Ich fand ihn aber nicht so raffiniert geschrieben. Aber es ist schon ein solides Buch. Gestört hat mich der etwas schwächelnde Spannungsaufbau und die Tatsache, dass es durchaus Längen in der Erzählung gibt (ist das dem Genre geschuldet?). Erst gegen Ende wird die Erzählstruktur dichter, aber gut, besser spät als nie.

Kurz zum Inhalt (spoilerfrei):

"New York 1845. Die gerade gegründete Polizei der Stadt ist ein zusammengewürfelter Haufen von Schlägertypen und seltsamen Vögeln. Auch Timothy Wilde gehört dazu – gegen seinen Willen. Bei einem Brand wurden seine Zukunftspläne zerstört, sodass er jetzt jede Arbeit annehmen muss, die sich bietet. Eines Tages läuft ihm ein völlig verstörtes kleines Mädchen in die Arme, bekleidet mit einem blutdurchtränkten Nachthemd. Sie will oder kann nicht sagen, wer sie ist. Da sie selbst körperlich unverletzt ist, muss das Blut von einer anderen Person stammen. Kurz darauf findet Tim auf einem entlegenen Gelände neunzehn Kinderleichen. Es kursieren die wildesten Gerüchte, und die politische Situation ist bis zum Zerreißen angespannt …"

Aus dem Stoff hätte man m.E. mehr machen können, und auch die Brüder - Dynamik fand ich persönlich jetzt nicht so spannend, als Topos kennt man das aus der Literatur und aus Filmen/Serien (vgl. "Boardwalk Empire" - Elias & Enoch Thompson).

Trotzdem ein ordentlicher Roman, für den ich 3,5 - 4 Sterne vergebe.

Ich weiss jedoch nicht, ob ich die Reihe ("Der Teufel von New York" ist der Auftaktband ) weiter verfolgen werde.