Rezension

Solider Krimi, dem es ein wenig an Raffinesse fehlt

Das Geheimnis des Roten Hauses - Franziska Franz

Das Geheimnis des Roten Hauses
von Franziska Franz

Bewertet mit 3 Sternen

"Wenn du mich fragst, hängt das Umzugsinteresse nur mit der Neuen in Gabys Klasse zusammen. Die wohnt in der Neuen Frankfurter Altstadt, und Gaby ist hin und weg von ihr, besucht sie dort ständig."

Eigentlich stört es mich absolut nicht, wenn der Mörder schon auf den ersten Seiten mehr als zu erahnen ist, denn der Weg der Ermittlungen und das Motiv reichen an Spannung vollkommen aus. Und genau da hätte Franziska Franz ruhig noch eine Schüppe drauflegen können. 

Was mir unheimlich gut gefallen hat, ist der Frankfurter Altstadt Charme. Die Autorin weiß worüber sie schreibt und selbst als Nicht Frankfurterin ist man sofort im Thema. 

So geht es auch Gaby, der Tochter von Kommissar Weigand. Ihre neue Freundin Jette wohnt in der Altstadt und da kann ihr schnödes Zuhause einfach nicht mithalten. Und so verbringt sie immer mehr Zeit bei Jette, nicht ahnend, in was für Kreise sie da hineingerät. 

Gaby ist ein typischer Teenager und das Geplänkel und die Querelen mit ihrem Vater kann wohl jeder nachvollziehen. Und die meisten Figuren haben auch eine gewisse Tiefe, für den recht kurzen Krimi. 

Was ich damit sagen will, der Rahmen ist durchaus gelungen und hat mir teilweise auch richtig gut gefallen. Nur der Krimiplot selbst konnte mich nicht ganz überzeugen. Da fehlte es an Raffinesse, es ging alles viel zu gradlinig vonstatten und war vor allem auch sehr durchschaubar. Da hatte ich mir mehr erhofft. Hinzu kamen noch ein zwei Aktionen, die mich einfach nur den Kopf schütteln ließen, wie z.B. das Auffinden der Mordwaffe - wobei die Idee an sich richtig interessant war, die Umsetzung allerdings unglaubwürdig.

Fazit: Ein netter Krimi mit tollem Frankfurter Altstadt Background und Charme, der leider vom Plot her ein wenig schwach ist - sich aber flüssig weglesen lässt.