Rezension

Solider Krimi mit kleinen Schwächen

Der Beobachter - Charlotte Link

Der Beobachter
von Charlotte Link

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Zwei alleinstehende ältere Frauen werden ermordet, und zwar auf dieselbe brutale Art und Weise. Davor wurde ihnen wochenlang Angst eingejagt. Die Polizei tappt auf der Suche nach dem Serienmörder im Dunkeln, es scheint keine Verbindung zwischen den beiden Frauen zu geben. Ein drittes Opfer passt überhaupt nicht in das Schema, wurde jedoch offensichtlich mit der gleichen Pistole getötet, die an einem der anderen Tatorte benutzt wurde. Die Familie dieses Opfers wurde von einem Nachbarn ständig beobachtet. Der junge Mann ist arbeitslos und extrem schüchtern, bei Frauen hat er kein Glück. So besteht sein Tag darin, fremden Menschen, vor allem Frauen nachzuspionieren. Schneller als ihm lieb ist, gerät er ins Visier der Polizei.

Meine Meinung:
Der Roman basiert auf einem ausgeklügelten Personen- und Handlungsgerüst. Dabei sind die Charaktere facettenreich und mit Tiefgang ausgearbeitet. Die Figuren sind so miteinander verstrickt, dass die Lösung nicht gleich ersichtlich ist, sondern Schritt für Schritt enthüllt wird. Dabei versteht es Charlotte Link eine Atmosphäre zu schaffen, die einen an manchen Stellen wirklich gruseln lässt. Da hält man als Leser den Atem an und bangt mit den verängstigten Opfern. Der Täter wird bereits 150 Seiten vor Schluss entlarvt, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Denn ein Opfer ist in seiner Gewalt und die Rettungsaktion ist ein Wettlauf gegen die Zeit.

Manche Beschreibungen hätte die Autorin etwas kürzer fassen können, manche nicht wiederholen müssen. So gibt es doch die ein oder andere Länge, was aber nicht wirklich tragisch ist. Es gibt auch einige Handlungsweisen, die man nicht unbedingt nachvollziehen kann, aber das sind Kleinigkeiten. Im Großen und Ganzen wird man von diesem Buch wirklich gut unterhalten.