Rezension

Solider Krimiauftakt

Tod und Schatten - Ole R. Börgdahl

Tod und Schatten
von Ole R. Börgdahl

Bewertet mit 4 Sternen

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Krimi, welcher in Berlin spielt. Es ist der Auftakt einer Reihe über den Kriminalkommissar Markus Quint.

Der studierte, wenig praxiserprobte Kommissar wird dem ranghöheren, sehr erfahrenen und älteren Kollegen Thomas Leidtner als Vorgesetzter präsentiert. Im Laufe des Buches merkt man die Probleme, welche sich aus dieser Konstellation ergeben. Während der Wochenendbereitschaft des Teams wird eine Leiche in einem Reisebüro gefunden. Der erste größere Fall, welcher in die Hände des Teams Quint/Leidtner fällt. Und gleich ihr erster gemeinsamer Fall verlangt alles von den beiden. Die Spurensicherung und auch die Rechtsmedizin können keine eindeutigen Ergebnisse liefern und kaum ist das klar, taucht schon die zweite und kurz darauf die dritte Leiche auf. Und lange tappen die Kommissare im Dunkeln.

Dabei kommt es des öfteren zu Rangunstimmigkeit zwischen den beiden. Man merkt beim Lesen, dass Quint teilweise etwas überfordert wirkt und manchmal hat man den Eindruck Thomas Leidtner wäre der Chef. In vielen Gesprächen übernimmt er das Ruder. Aber im Laufe des Buches entwickelt sich der Charakter Quint weiter und wird etwas selbstbewusster, so dass er mir zum Schluss sogar etwas sympathisch ist. Er hat aber noch einen weiten Weg vor sich, bis er wirklich als Vorgesetzter anerkannt und respektiert wird. Ich mag Charaktere, die im Laufe einer Geschichte eine Weiterentwicklung vollziehen. Zum Schluss hatte man das Gefühl, dass beide Kommissare sich zusammenraufen und ein gutes Team werden könnten.

Der Fall selbst ist etwas verworren und leider auch bis zum Schluss des Buches nicht aufgelöst, so dass man wohl die nächsten Teile lesen muss, um die noch bestehenden Fragen beantwortet zu bekommen. Da mir inzwischen der Charakter des Kommissars Quint schon besser gefällt und ich neugierig auf seine weitere Entwicklung bin, werde ich es wohl tun. Ansonsten blieben alle anderen Charaktere ein wenig im Dunklen und mir fehlte etwas die Tiefe. Gefühle und Stimmungen wurden sehr sparsam eingesetzt. Den Schreibstil wiederrum fand ich flüssig und gut zu lesen.

Fazit: Trotz einiger kleiner Makel ein solider Krimiauftakt mit Potenzial. Ich bin jedenfalls neugierig auf die Fortsetzung.