Rezension

Solider skandinavischer Krimi

Sommernachtstod - Anders De La Motte

Sommernachtstod
von Anders de la Motte

Bewertet mit 4 Sternen

Sommer 1983: Billy ist fünf, spielt draußen und ist dann verschwunden. Für immer. Sein Verschwinden zerstört nicht nur seine Familie, sondern nimmt auch das kleine Dorf, in dem Billys Familie lebt, ziemlich mit. Seine ältere Schwester Vera kehrt nach Jahren zurück in eben jenes Dorf, weil sie wissen will, was damals mit Billy passiert ist. Angestachelt wird die Therapeutin von ihrem Patienten Issak. Aber nicht jedem gefallen Veras Fragen und auch Isaak hat seinen eigenen Plan.

 

Dies war mein erstes Buch von Anders de la Motte und sein Stil hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere sind alle nachvollziehbar gezeichnet und so wunderbar unterschiedlich, dass dies besonderen Spaß gemacht hat. Veras Verzweiflung und ihre damit verbundene Naivität haben mein Herz berührt. Am Ende habe ich mich etwas schwer getan, die Auflösung zu verstehen, aber das tut diesem sehr soliden Krimi keinen Abbruch.

 

Besonders gut fand ich, dass Vera selbst ermittelt und dabei auch Fehler macht. Es gibt keinen grummeligen, aber genialen Kommissar, der am Ende alles alleine löst. Dieser Krimi löst den Fall anders und das ist gut so.

 

Für Freunde von skandinavischen Krimis, die keinen grummeligen Kommisar brauchen, ist dieses Buch eine Empfehlung!