Rezension

Solider spannender Jugendthriller

Elanus - Ursula Poznanski

Elanus
von Ursula Poznanski

Jona ist ein siebzehnjähriger hochintelligenter Junge, der ein Stipendium an einer Eliteuniversität in Rothenheim bekommen hat. Mit im Gepäck ist Elanus, seine selbst gebaute Drohne. Diese ist durch eine von ihm entwickelte Software in der Lage, mit Hilfe der Handynummer von Personen, sich an deren Fersen zu heften.  Diese Art der Beobachtung macht Jona großen Spaß, denn mit sozialen Kontakten hat er es typischerweise aufgrund seiner Intelligenz nicht so und eckt dabei öfters vor allem bei älteren Kommilitonen an. Aus Spaß steckt er 3 Personen, darunter auch Linda, in die er sich verliebt hat, heimlich Zettel in die Taschen, auf denen steht, dass er deren  Geheimnis kenne.  Am nächsten Morgen gibt es an der Uni einen Toten und auch Jona scheint plötzlich in Lebensgefahr zu schweben…..

„Elanus“ ist der neue Jugendthriller von Ursula Poznanski. Es ist mein erstes Buch der Autorin und wird wohl nicht mein  letztes sein. Als Leser findet man sehr schnell in die Geschichte hinein, eigentlich ist man es schon auf der ersten Seite.  Obwohl das Buch über 400 Seiten hat, hätte ich es am liebsten nicht mehr aus der Hand gelegt. Unter einem Thriller stelle ich mir zwar dennoch etwas anderes vor, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass  ich das Buch und die Handlung absolut spannend gefunden habe.

Mit Jona, dem Hauptprotagonisten, bin ich anfangs nicht wirklich warm geworden. Seine überhebliche und arrogante Art anderen Menschen gegenüber fand ich überhaupt nicht schön, er ist aber wahrscheinlich trotzdem aufgrund seiner Hochbegabung realistischer dargestellt als man es als Leser glauben möchte. Im Laufe der Handlung lernt er jedoch seine Verhaltensweisen  ein wenig positiv zu verändern und kann sich sogar mit dem Nachbarsjungen Pascal sowie der Kommilitonin Marlene anfreunden.  Trotz seiner Hochbegabung und Intelligenz fand ich so manche Handlungsweisen von ihm einfach nur kindisch, unbedacht  und sogar für ihn lebensgefährlich. Hier merkte man stark, dass er immer noch erst 17 Jahre alt ist und sich biologisch mitten in der Pubertät befindet.

Die Handlung war von der ersten Seite an spannend. Ein kleine Flaute an Spannung  gab es dafür im Mittelteil, wogegen das Ende wieder eher explosiv und rasant war. Es blieben keine Fragen offen, was ich sehr gut fand. Manch einer wird mit der Auflösung des Buches nicht so zufrieden gewesen sein, man hätte etwas Spektakuläreres erwarten können, aber da die Handlung rund war,  wurde ich für meinen Teil als Leser durchweg zufriedengestellt.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht zu lesen, wie ein Jugendbuch eben sein sollte. Begriffe und fachliche  Belange, was die Drohne Elanus angeht, wurden gut und auch für Laien nachvollziehbar erklärt und gekonnt von der Autorin in die Handlung eingeflochten. Nebenbei bekommt man als Leser hier auch noch ein interessantes und aktuelles Thema präsentiert. Spannung gibt es von Beginn an und mit so mancher Wendung habe ich nicht gerechnet. Die Auflösung ließ sich zwar gegen Ende des Buches erahnen, dennoch schaffte es Ursula Poznanski, hier noch einmal die Spannung zu steigern.

Für mich war „Elanus“ ein gelungenes Jugendbuch, ich wünschte, zu meinen Zeiten hätte es so spannende Jugendliteratur schon gegeben.

Das Buch bekommt von mir 4 Sterne.