Rezension

Solider Start in eine neue Reihe, aber nicht so gut wie der erste Percy Jackson

Helden des Olymp 01: Der verschwundene Halbgott - Rick Riordan

Helden des Olymp 01: Der verschwundene Halbgott
von Rick Riordan

Äußeres Erscheinungsbild:
Das Titelbild passt wunderbar zum Inhalt. Zu sehen sind der Metalldrache Festus und Leo, einer der drei Hauptprotagonisten. Ein bisschen besser hätte ich das Cover gefunden, wenn auch noch Jason und Piper abgebildet worden wären.
Der Titel wurde eins zu eins aus dem Englischen übersetzt, aber ich finde die Titelunterschriften in beiden Sprachen nur semi-passend. "Der verschwundene Halbgott" weißt doch sehr auf Percy und ich habe dadurch damit gerechnet, dass in dem Buch nach Percy gesucht wird, doch das machen Jason, Piper und Leo gar nicht. Der Titel ist etwas verwirrend. Die Suche nach Percy findet hauptsächlich durch Annabeth im Hintergrund statt.
Etwas irreführend finde ich auch den Klappentext, in welchem steht, das Percy Jackson verschwunden ist und es ihn zu finden gilt. Ja er ist verschwunden, aber er wird in dem Band NICHT gesucht. Seine Handlung wird in Band 2 ein Hauptthema sein, was sich schon am letzten Satz des Buches erahnen lässt.

Eigene Meinung:
Riordan hat eine Schreibweise, die fast so göttlich ist wie seine Figuren. Sie ist leicht verständlich und konzentriert sich eher auf die Handlungen und Gefühle der Charaktere und das finde ich gut so. Immer wenn es passt, erklärt er Dinge und Vorgehensweisen näher.

Was ich schon immer bei ihm geliebt habe, ist dass er verschiedene Aspekte der griechischen Mythologie erklärt und geschickt in seine Handlung einbindet.
Waren es bei Percy Jackson die griechische Mythologie und die Titanen, so sind es hier die römische Mythologie und die Riesen.
Gekonnt verbindet er römische und grieschische Götter in "Helden des Olymp" und gibt so einen neuen, frischen Einblick in die Götterwelt und stellt eine Verbindung her, die ich so noch nicht gelesen habe.
Ich habe mich sehr auf die drei neuen Helden gefreut, auch wenn ich gestehen muss, dass ich bis jetzt nur bis Band 3 von Percy Jackson gelesen habe. Das ist nicht schlimm, denn hier wird eine neue Geschichte geschrieben und die Percy Jackson Bücher müssen nicht gelesen worden sein. Wer jedoch nicht zu dem Ende von Percy Jacksons Abenteuer in "Die letzte Göttin" gespoilert werde möchte sollte auf die neue Buchreihe von Rick Riordan vorerst verzichten, denn das Ende von Percy Jackson bildet den Grund für Jasons, Pipers und Leos Erlebnissen.
Der Inhalt lässt sich nur sehr schwer erklären, da doch ein Spoiler den Nächsten jagt und eine Überraschung nach der anderen kommt. Schon allein, welches göttliche Elternteil die drei Protagonisten haben wäre ein Spoiler, denn dieses Geheimnis wird (leider) auch erst so um Seite 100 gelüftet. Das finde ist persönlich erst spät, denn auch dort beginnt erst das Leben in Camp Half-Blood.
Insgesamt, fand ich die Handlungen nur manchmal etwas langatmig und schleppend. Ich bin nicht ganz so schnell durch das Buch gekommen, wie es bei den Percy Jackson Bänden der Fall war.

Die drei Helden fand ich von vorne herein sehr toll.
Jason wusste am Anfang nicht wer er war, so wie wir nicht wussten wer er ist und man lernt ihn kennen, wenn er sich auch kennenlernt. Zum Ende hin erfährt man mehr über seine Vergangenheit und seinen Zweck in all dem Abenteuer, aber er bleibt auch dennoch noch recht geheimnisvoll. Nicht blass, denn von seinen Gefühlen erfährt man reichlich.
Piper ist die von Problemen belastete Rebellin. Doch auch sie lernt man immer mehr zu lieben, je weiter die Handlung voranschreitet. Sie hat ein ein gutes Herz und liebt die die ihr am Nähsten sind sehr. Das sie so ganz anders als ihr göttliches Elternteil handelt finde ich sehr erfrischend.
Leo ist hier der Groover dieses Dreiergespanns. Er reißt Witze und versucht jede noch so vertrackte Situation aufzulockern. Leo ist mein Liebling von den Dreien. Ich mag witzige Personen, die aber nicht überzogen sind.
Faustus, den mechanischen Drachen fand ich auch ganz toll. Er ist wie ein übergroßes, auseinanderbrechendes Haustier, dass ich wenig zum Kuscheln eignet.
Und auch der Sporttrainer, den man am Anfang kurz erlebt und dann zum Ende hin wieder finde ich gelungen. Scheint er am Anfang doch recht grob, so habe ich am Ende gemerkt, warum er so war und er wurde mit seinen merkwürdigen Drang alles, was ein Feind ist zu töten (gegen die er allein natürlich nicht den Hauch einer Chance hat) immer sympatischer.
Auch einige alte Charaktere wie Annabeth, Thalia und andere kommen gelegentlich wieder vor und das macht den Abschied zu den Percy Jackson Büchern nicht ganz so schwer.

Wie auch bei den Percy Jackson Bänden handelt es sich um eine offene Handlung, die in den Folgebänden fortgesetzt werden. In dem Band geht es darum eine verschwundene Göttin zu finden und das passiert auch. Doch das große Übel (wie die Titanen in Percy Jackson) wird natürlich auch in die weiteren Bücher mitgenommen.

Fazit:
Der solide Start in eine neue Reihe. Super tolle Hauptcharaktere, aber die Handlung konnte mich nicht ganz so sehr überzeugen, wie die Percy Jackson Handlung. Aber das Ende lässt darauf hoffen, dass Rick Riordan in dem zweiten Band zu alter Stärke zurückfindet.