Rezension

Solider Thriller

Die Bestimmung des Bösen - Julia Corbin

Die Bestimmung des Bösen
von Julia Corbin

Bewertet mit 3 Sternen

Mit Die Bestimmung des Bösen legt die Biologin Julia Corbin ihren ersten Thriller vor. Sie erzählt darin von einer mysteriösen Doppelmord-Reihe, den Ängsten der Vergangenheit der Kommissarin Alexis Hall und vielen kriminalbiologischen Details.

Den Einstieg in die Geschichte mit dem kleinen Mädchen (Alexis), die Schreckliches miterleben muss, ist durchaus packend. Ich hatte gehofft, dass es so auch weitergeht, aber leider ist Die Bestimmung des Bösen mitunter etwas langatmig. Die teils sehr detaillierten kriminalbiologischen Ermittlungen sind einerseits reizvoll - es ist wirklich sehr interessant, wie z. B. Mücken auf den vorherigen Aufenthaltsort der Leiche hinweisen - teils ziehen sie Geschichte aber auch in die Länge, was ihr leider nicht gut tut. Der Thrill in dem Buch kommt eher von den Beschreibungen der Leichen (das war teilweise wirklich heftig; ich glaube, ich werde alt....) als vom Spannungsbogen. Zudem ist wirklich sehr viel los - viele Wendungen, die Vergangenheit, die ihre Schatten wirft, viele Protagonisten mit vielen Problemen. Ich hätte mir etwas Weniger von allem gewünscht und ein wenig mehr Straffung.

Das klingt vielleicht etwas zu negativ, soll es aber nicht. Die Bestimmung des Bösen ist die meiste Zeit über unterhaltsame Buchkost. Die biologischen Fakten sind lehrreich (ich habe z. B. auch geglaubt, dass ein milder Winter Schuld an einer Mückenplage im nächsten Sommer trägt) und mir gefielen vor allem der französische Ermittler Landeaux und die Biologin Karen. Letztere war wirklich eine starke Frau - ich würde gern ein weiteres Buch mit ihr als Protagonistin lesen.

Fazit: Solider Thriller mit lehrreichen kriminalbiologischen Fakten, der allerdings mitunter etwas langatmig ist.