Rezension

Solider Thriller

So nah der Tod - Thea Falken

So nah der Tod
von Thea Falken

Bewertet mit 3 Sternen

Thea Falken - So nah der Tod

 

Erst vor kurzem ist der Ehemann von Annika bei einem Autounfall ums Leben gekommen und als dann auch noch ihre Tochter entführt und nur eine seltsame Botschaft samt Rätsel hinterlassen wird, ist Annika einem Nervenzusammenbruch nah. In ihrer Panik ruft sie ihren besten Freund Sebastian an, der weiß wiederum noch gar nicht, dass er der Hauptverdächtige bei einem Frauenmord ist, bei dem Kommissar Eric Weinstein ermittelt.

Doch die Zeit drängt, und so fliehen Annika und Sebastian durch Berlin, immer auf der Suche nach dem nächsten Rätsel um die Kleine zu finden.

Doch der Täter hat einen perfiden Plan und hinterlässt eine Spur aus Leichen...

Werden Annika und Sebastian rechtzeitig kommen?

 

Ich kannte bisher noch kein Buch von der Autorin und "So nah der Tod" ist der erste Band um Hauptkommissar Eric Weinstein, der in einer Reihe von Morden und der Kindsentführung ermittelt. Leider gab es immer wieder Situationen, die sich auf frühere Fälle bezogen, sodass ich das Gefühl hatte, das mir irgendetwas fehlt.

Ansonsten war der Erzählstil modern und flüssig, es gab einige Überraschungen, ein paar Irrungen und Wirrungen, die Story ist aufgrund der Perspektivwechsel spannend, auch wenn ab dem Mittelteil etwas an Tempo und Spannung verloren geht.

Die Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet.

Mich mit Annika anzufreunden fiel mir etwas schwer, da sie sehr chaotisch und aufgrund der Situation unrational handelt. Einerseits verständlich, andererseits war es schwer für mich, sie nahe genug an mich heran zu lassen, sodass mich ihr Schicksal eigentlich nicht berühren konnte. Das sie einen Schlag nach dem anderen bekommt, tat mir zwar leid, aber die Emotionen wie Traurigkeit, Trauer oder Wut konnten mir als Leser nicht transportiert werden.

Eric Weinstein war da schon deutlich besser zu fassen, der mit seinen Ecken und Kanten, den kleinen familiären Problemen sympathischer war. Aber nicht nur das, er wirkte insgesamt auch besser ausgearbeitet und strukturierter. Ein weiteres Buch mit ihm als Protagonist kann ich mir sehr gut vorstellen und würde es dann auch wahrscheinlich lesen.

Sebastian Suarek, der beste Freund von Annika, hat mir in seiner Art ebenfalls gut gefallen. Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht sagen, da ich nicht spoilern will.

Die Handlungsplätze und die Tatorte sind gut beschrieben, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Teilweise werden die Morde detailliert dargestellt.

Der Thriller hat mich durchweg gut unterhalten, er hat zwar noch Luft nach oben, aber alles in allem war genügend Spannung und Tempo vorhanden. Für den nächsten Fall, falls es einen weiteren gibt, würde ich mir von allem etwas mehr wünschen, mehr Ausarbeitung der Charaktere, mehr Spannung, mehr Tempo, mehr Rätsel und bitte weniger Annika!

 

Das Cover ist jetzt nicht unbedingt meins, aber die Leseprobe hatte mir gut gefallen.

 

Fazit: Solider Thriller mit einem etwas schwächeren Mittelteil. Knappe 3 Sterne.