Rezension

solider Zwischenband.....

Oxen. Der dunkle Mann
von Jens Henrik Jensen

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung
Der zweite Teil der Oxen-Trilogie 
Niels Oxen, der traumatisierte Elitesoldat, ist untergetaucht. Um dem mächtigen Geheimbund ›Danehof‹ das Handwerk zu legen, hat er Museumsdirektor Malte Bulbjerg brisante Unterlagen zugespielt. Doch kurze Zeit später ist Bulbjerg tot, und ein weiterer Mord wird Oxen in die Schuhe geschoben. Ihm bleibt keine andere Wahl, als aus dem Untergrund heraus zu agieren. Als es der Geheimdienstmitarbeiterin Margrethe Franck gelingt, Oxen aufzuspüren, werden beide vom ›Danehof‹ in eine Falle gelockt.
Meinung
Da es erst ein paar Monate her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe, war ich sehr schnell wieder in der Geschichte drin. Hilfreich war dabei auch, dass die Handlung nahtlos am Vorgänger anknüpft und der Übergang somit sehr fließend und  rund ist.
Jedoch muss ich sagen, dass die erste Hälfte eher etwas vor sich hingeplätschert ist. Es ist nicht wirklich etwas Weltbewegendes passiert und die Spannung hätte hier wirklich ein bisschen mehr sein können. Ab der Mitte ändert sich das allerdings, das Spannungslevel ist dann on Top, da es einige unerwartete Wendungen gibt und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Dabei gibt es vereinzelt durchaus wieder ein paar blutige Szenen, das Hauptaugenmerk liegt in diesem zweiten Teil aber doch eher auf der psychischen Ebene. So spielen Gefühle dieses Mal eine größere Rolle, auch gibt es kleinere Einschübe zum Sohn von Niels Oxen und die Charakterentwicklung bzw. die Vertrauensfrage ist ein Hauptpunkt in diesem Zwischenband. 
Und obwohl ich dieses Mal mit dem eher kühlen Schreibstil besser zurechtgekommen bin, auch die Emotionen nachvollziehen und zu den Figuren eine Bindung aufbauen konnte, war die Atmosphäre auch dieses Mal wieder eher düster und schwer. Das herzliche hat mir hier doch immer noch ein bisschen gefehlt. Dafür waren die Umgebungsbeschreibungen wirklich klasse und alles war sehr gut vorstellbar. 
Prinzipiell fand ich die Logik der Handlungsentwicklung manchmal ein bisschen fraglich, jedoch nie so sehr, dass es mich gestört hatte. Während des Lesens konnten mich die positiven Punkte doch mehr überzeugen und in der Gesamtbetrachtung habe ich mich zumeist recht gut unterhalten gefühlt.
Das Ende hat es nochmal in sich. Es ist einerseits abgeschlossen, aber andererseits auch irgendwie doch nicht, weshalb ich echt gespannt bin, was der Abschlussband noch alles zu bieten hat, der bereits im August erscheint. 
Fazit
Ein solider Zwischenband, der zwar in der ersten Hälfte ein bisschen vor sich hin plätschert, aber in der zweiten Hälfte mit viel Spannung und einigen Entwicklungen aufwarten kann. Dabei war für mich nicht immer alles zu 100 Prozent logisch, aber der Unterhaltungswert war definitiv vorhanden. Auch wenn ich mit dem etwas kühlen Schreibstil nun besser zurechtgekommen bin und die Gefühlsebene auch eine größere Rolle spielt, fand ich diesen zweiten Teil in der Gesamtbetrachtung doch ein kleines bisschen schwächer als den Auftakt. Dennoch hab ich die Geschichte gerne gelesen, bin gespannt auf den Abschlussband und vergebe noch knappe 4 Sterne.