Rezension

Solides Debüt!

Vier Tage in Kabul - Anna Tell

Vier Tage in Kabul
von Anna Tell

          Die schwedische Kriminalkommissarin Amanda Lund ist in Afghanistan stationiert um dort lokale Sicherheitskräfte auszubilden. Nun erhält sie einen neuen Auftrag und soll als Unterhändlerin im Fall der Entführung eines schwedischen Diplomatenpaares in Kabul ermitteln. Dabei steht sie in engem Kontakt zum Reichskriminalpolizisten Bill Ekman, der Amandas Auftrag koordiniert. Er untersucht parallel zu Amandas Fall einen Mord in Schweden. Dabei handelt es sich um einen Regierungsmitarbeiter, der eine homosexuelle Beziehung zum Botschafter pflegte. Es tauchen immer mehr Hinweise auf, dass beide Fälle zusammenhängen.

Anna Tell hat mit ihrem Debüt "Vier Tage in Kabul" einen spannenden Thriller geschaffen. Da sie selbs Kriminalkommissarin und Unterhändlerin ist, bildet ihr Insiderwissen eine stabile und authentische Basis.
Der Schreibstil ist nicht sonderlich temporeich, sondern beleuchtet die Ermittlungen durch diverse Perspektivwechsel. So wie für Bill und Amanda tun sich auch für den Leser die neuen Entwicklungen schrittweise auf und lassen so eine langsam ansteigende Spannung entstehen.
Trotz einiger Längen und gängigen Klischees und Rollenbildern schafft Anna Tell es den Leser mitzureißen und sich inmitten von Amandas Ermittlungsarbeit zu befinden.