Rezension

Solides Fragezeichen-Abenteuer mit Escape-Rätseln

Die drei ??? Der verrückte Professor -

Die drei ??? Der verrückte Professor
von Cally Stronk

Bewertet mit 4 Sternen

Die Welt der Escape-Spiele und -Bücher wird zurzeit rasend schnell immer größer. Scheinbar jeder möchte auf den Zug aufspringen und bringt dazu sein Buch auf den Markt. So gibt es nun also auch von den drei Fragezeichen ein Escape-Abenteuer und Justus, Peter und Bob brauchen bei der Lösung einiger Rätsel die Hilfe des Lesers.  Die Autoren dieses Rätselkrimis sind Cally Stronk und Christian Friedrich. Beide haben schon so einige Kinderbücher geschrieben, die mich begeistern konnten. Können sie nun auch als neue Autoren bei unseren drei Lieblingsdetektiven überzeugen?

 

Die drei Fragezeichen sind ja bekannt dafür, auch einmal eher an den Haaren herbeigezogene Fälle zu lösen. Dazu muss ich jetzt auch dieses Buch hier zählen. Der Fall ist spannend, keine Frage, aber eben doch eher unrealistisch. Worum geht es? Ein Professor meldet sich bei den drei Fragezeichen und berichtet, dass er einen mysteriösen Brief erhalten hat – den er selbst geschrieben hat! Allerdings kann er sich nicht mehr daran erinnern, je ein solches Schreiben verfasst zu haben. Gleichzeitig werden die Detektive von einer Drohne attackiert, die selbst vor Tante Mathildas Kirschkuchen nicht halt macht. Können diese beiden Vorkommnisse etwas miteinander zu tun haben?

 

Die Geschichte wird immer wieder von einem der insgesamt 15 Rätsel unterbrochen. Diese müssen gelöst werden, bevor man auf der nächsten Seite weiterlesen darf. Falls man Hilfe braucht, sind auf den letzten Seiten Lösungshinweise und schließlich auch die Lösung zu jedem Rätsel unter Rubbellack versteckt. Hat man das jeweilige Rätsel gelöst, erhält man immer eine Zahl als Antwort. Diese wird in „Bobs Archiv“ am Ende des Buches überprüft und bei korrekter Zahl kann weitergelesen werden.

 

Dadurch, dass als Rätsellösung immer eine Zahl als Antwort herauskommt, sind mache Rätsel ebenfalls an den Haaren herbeigezogen. Beispiel: Justus, Peter rund Bob finden als Hinweis eine Zahl, die dann zu einem Blumentopf führt, an dem die Ziffer steht… Da dies aber dem Konzept geschuldet ist, kann ich darüber hinwegsehen.  Ansonsten sind die Rätsel an sich gut. Manche fand ich zu leicht, andere dagegen waren sehr knifflig. Mit den Hinweisen waren diese aber trotzdem gut lösbar und fair.

 

Was allerdings für mich auch immer ein Kritikpunkt bei dieser Art von Büchern sein wird: dass man es nur einmal lesen kann und dabei das Buch zerschneiden muss. Es gibt hier drei Rätsel, für die ich theoretisch eine Seite ausschneiden müsste. Habe ich nicht gemacht, ich habe die Seiten einfach kopiert – ging auch, ist aber umständlich. Und ich bin sicher, dass man das auch anders lösen könnte. Immerhin ist das Buch mit 15€ nicht gerade günstig. Die Hinweise müssen außerdem freigerubbelt werden und sind dann für jeden weiteren Leser einfach lesbar. Auch da gibt es andere Lösungen. Selbst mein 20 Jahre altes Rätselbuch hatte dann halt einfach eine rote Lösungsfolie dabei, mit der man die Hinweise lesen konnte. Ich weiß, dass das alle Exit-/ Escape-Bücher so machen. Aber ist das wirklich zeitgemäß?

 

Insgesamt hatte ich aber Spaß mit dem Buch. Ja, die Geschichte hat ein paar Schwächen, ja, einige Rätsel waren mir zu einfach oder zu sehr konstruiert. Aber ich hatte einen unterhaltsamen Nachmittag und die Geschichte an sich ist sehr Fragezeichen-typisch: mysteriös, spannend, am Ende überraschend.