Rezension

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Sollte man gelesen haben

Outlander - Feuer und Stein
von Diana Gabaldon

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt
Der zweite Weltkrieg ist endlich vorbei, weshalb die Eheleute Randall nach der langen Zeit der Trennung beschließen noch einmal Flitterwochen zu machen, eher das normale Leben sie wieder einnimmt. Im kleinen Dorf Inverness in Schottland, wollen sie ihre Zweisamkeit wieder herstellen. Frank nutzt die Zeit um Nachforschungen über seine Familie zu machen, während Claire sich über Pflanzen und deren Nutzung informiert. Als sie eines Tages allein beim Steinkreis nahe des Dorfes ist, hört sie seltsame Geräusche und ein merkwürdiges Gefühl ergreift sie. Verwirrt irrt sie durch die Gegend, kann aber nichts Bekanntes finden. Aufgegriffen von einiges seltsamen Männern, wird sie zum MacKenzie Clan gebracht. Obwohl es ihr unglaublich schwer fällt es zu glauben, muss sie sich eingestehen, dass sie in der Vergangenheit gelandet ist. Genauer gesagt im Jahr 1743. Während Claire am liebsten so schnell wie möglich zurück will, lernt sie doch den jungen Jamie Fraser näher kennen. Sie ahnen nicht, dass ihre Schicksale miteinander verbunden sind und sie einander schon bald mehr bedeuten werden als alles andere.

Meine Meinung
Die Highlander Saga von Diana Gabaldon dürfte eigentlich den meisten inzwischen bekannt sein. Ob nun als Buch oder als Serie, die Geschichte der Autorin weiß zu begeistern.
Es war schon seltsam, ich hatte gerade "Feuer und Stein" gelesen und kurze Zeit später erschien die ungekürzte Neuübersetzung, die ich nur auch ansehen musste. Es hat sich eindeutig gelohnt.

Claire Beachamp Randall ist eine wundervolle, starke und bemerkenswerte Protagonistin. Während des Krieges war sie eine Krankenschwester, die sich nun mit Kräutern beschäftigt. Ihre Vergangenheit war recht wild, doch nun soll es ruhiger werden, vor allem da sie ihre Ehe ausleben will. Doch noch eher sie ihren Ehemann wieder näher sein kann, wird sie in eine weit entfernte Vergangenheit gesogen und landet dort im 18. Jahrhundert.
In einer fremden Zeit an einem fremden Ort, muss sie einen Platz finden um überleben zu können. Hier kann sie ihr Kräuterwissen anwenden, denn die moderne Medizin ist noch nicht geboren, weshalb man sie zu wertschätzen beginnt. Obwohl sie eigentlich gerne zurück will, fällt es ihr nicht schwer sich einzuleben. In Jamie Fraser findet sie einen Vertrauten, mit dem sie reden kann und dem sie vertraut, aber auch eine Freundin in der Undurchsichtigen Geillis Duncan.

Claire ist einfach unglaublich. Sie ist nicht nur klug und anpassungsfähig, sie ist auch stark und schön. Sie jammert nicht als sie in eine beinahe unmögliche Situation gerät, sie beißt die Zähne zusammen und kämpft sich durch. Sie holt alles aus sich raus um überleben zu können. Sie versucht ehrlich zu sein, auch wenn es nicht gerade leicht ist. Den Menschen, die ihr am Herzen liegen, wünscht sie alles Gute und steht ihnen zu Seite, wenn es sein muss. Dem Mann, den sie über alles liebt, vertraut sie vollkommen. Für ihn würde sie alles tun und ist deshalb auch bereit die größten Schwierigkeiten auf sich zu nehmen.

Jamie Fraser gilt als geächtet, da er es wagte sich gegen die englischen Soldaten zu stellen. Er ist ein gebildeter junger Mann, der in seinem Leben aber schon so manches durchmachen musste. Wenn es darauf ankommt, kann er stark sein, aber auch überaus sanft. Obwohl er wirklich stur ist, kann er ein ausgezeichneter Zuhörer sein und auch einen Rat annehmen. Für die, die er liebt, ist er bereit sein Leben zu geben und durch die Hölle zu gehen. Jamie ist treu und liebenswürdig, verrückt und einfach nur ein Mann, den man gern haben muss.

Es ist schwer die Charaktereigenschaften der Protagonisten zusammen zu fassen, denn sie sind nun mal besonders. Ihre Beziehung, die Gespräche und Gesten, sind einfach unglaublich. Man muss sie schon selbst kennen lernen um dies verstehen zu können.
Doch nicht nur die Protagonisten sind Charaktere, die man ins Auge fassen sollte. Diana Gabaldon kann nun mal in jedem einzelnen von ihnen einen Funken entfachen, der sie interessant macht. Dabei ist es völlig egal, ob nun im positiven oder negativem Sinne. Sie alle haben etwas eigenes. Ein gewisses Etwas, was sie besonders macht.

Diana Gabaldons Buch war einfach herausragend, genial, unglaublich und zum Verschlingen gut. Die Neuübersetzung hat zudem noch so manche Szenen geboten, die es zuvor nicht gegeben hat. Zumeist waren es aber Kleinigkeiten, die mir dann auffielen, da ich die ausführlicheren Beschreibungen zuvor nicht kannte. Dadurch, dass ich die beiden Bücher relativ nah bei einander gelesen habe, war es mir möglich diese Dinge zu erkennen. Was genau damit gemeint ist, muss jeder aber für sich herausfinden, ich will schließlich nicht zu viel verraten.

Fazit
Jeder, der gerne Historicals liest, sich für Zeitreisen interessiert oder Bücher mit historischem Hintergrund mag, sollte mal in Diana Gabaldons Bücher reinschnuppern. Ob nun in der neuen Ausgabe oder in der alten, der Zauber der Worte verfehlt seine Wirkung nicht. Die außergewöhnlichen Charaktere und das authentische Setting sind bezaubernd, der Schreibstil überaus mitreißend. Claires und Jamies Geschichte empfand ich als soooo gut, dass ich sie vom ganzen Herzen empfehlen kann. Meine Neugier auf die restlichen Bände, ist jedenfalls enorm.