Rezension

Sommerliches „Wohlfühlbuch“ vor portugiesischer Kulisse

Sommer unseres Lebens - Kirsten Wulf

Sommer unseres Lebens
von Kirsten Wulf

Bewertet mit 5 Sternen

Mit 25 Jahren lernen sich Miriam, Hanne und Claude auf einer Reise nach Portugal kennen und verbringen den „Sommer ihres Lebens“. Sie versprechen sich: „Egal was passiert – zum 50. Geburtstag sind wir wieder hier“. Tatsächlich machen sie sich, obwohl sie sich zwischenzeitlich aus den Augen verloren haben, nach mehr oder weniger großem Zögern auf den Weg nach Lissabon. Können die drei so unterschiedlichen Frauen (erfolgreiche Karrierefrau mit Familie, geschiedene Mehrfachmutter und Yogalehrerin sowie Kneipenbesitzerin mit Hang zu Chansons („Je ne regrette rien“)) tatsächlich an den längst vergangenen Sommer anknüpfen? Und wollen Sie das überhaupt?

Das Buch erzählt vom Revival-Road-Trip dieses Frauen-Trios durch Portugal und verknüpft die aktuelle Handlung fließend mit den Begebenheiten des Sommers von vor 25 Jahren. Die Zeitwechsel sind nicht gekennzeichnet, aber so gut gemacht, dass man sich sehr schnell in der jeweiligen Situation einfindet und der Handlung nahtlos folgen kann.

Der Schreibstil ist gut zu lesen und immer der Situation angepasst. Von eher schnodderigen Kommentaren über skurrile Beschreibungen und emotionale Momente bis hin zu Lebensweisheiten auf Teebeuteln ist alles dabei.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen; es hat mich in eine absolute Wohlfühlstimmung versetzt, ich habe mit den Protagonistinnen gelacht, geliebt und gelitten, ohne dass es mich zu sehr vereinnahmt hätte. Die mehr so nebenbei erwähnten Schilderungen des Landes, seiner Natur und Landschaft(en) haben mich zudem angesprochen.

Einzig die Szenen mit dem Fadosänger aus der Lissaboner Bar waren mir etwas zu langatmig.

Insgesamt ein leicht zu lesendes Wohlfühlbuch, das ich insbesondere allen Fans der „Dienstagsfrauen“ (Monika Peetz) ans Herz lege.