Rezension

Sommernachtstod

Sommernachtstod - Anders De La Motte

Sommernachtstod
von Anders de la Motte

Bewertet mit 4.5 Sternen

In einem kleinen Ort in Südschweden verschwindet der kleine Billy. Das ganze Dorf sucht nach ihm, doch die Suche bleibt erfolglos. Die Familie des kleinen Jungen versinkt im Kummer. Die Mutter nimmt sich nach einer schweren depressiven Phase das Leben. 20 Jahre später lernt die Therapeutin Vera in einer ihrer Therapiegruppen den Patienten Isak kennen. Er erzählt von dem Verschwinden eines kleinen Jungen und Vera erkennt in seinen Erzählungen Parallelen zu dem Verschwinden ihres Bruders Billy vor vielen Jahren. Vera kehrt in ihre Heimat zurück und greift die alte Suche nach dem Bruder wieder auf. Sie stellt Fragen, doch nicht alle Dorfbewohner empfangen Vera mit offenen Armen. Auch in ihrer eigenen Familie ist man nicht bereit alle Fragen zu beantworten. Die Situation verschlimmert sich noch, als Vera Isak mit nach Hause nimmt.

„Sommernachtstod“ ist ein spannender Roman, in dem der Leser die Protagonistin Vera auf der Suche nach der Wahrheit begleitet. Eine bedrückende Grundstimmung liegt sowohl über dem Leben im Heimatdorf von Vera als auch über ihrer aktuellen Lebenssituation. Das einstige Verschwinden des Bruders hat sie nachhaltig beeinflusst und ihr Leben geprägt.

Der Autor versteht es den Leser zu fesseln und ihn auf zwei Zeitebenen stets mitfiebern zu lassen. Die damalige Suche nach dem kleinen Billy ist dabei genauso spannend wie die Personen, die an der Suche beteiligt waren und das, was heute aus ihnen geworden ist. Neben der eigentlichen Tat spielen auch die Besonderheiten einer kleinen, eingeschworenen Dorfgemeinschaft eine große Rolle in diesem Buch.

Besonders überraschend kommt dann die Auflösung der Geschichte daher und dennoch ist sie einfach schlüssig und rundet das Buch perfekt ab. So ist „Sommernachtstod“ ein Spannungsroman, den man gelesen haben sollte.

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