Rezension

Sonntagskind

Mein Leben als Sonntagskind - Judith Visser

Mein Leben als Sonntagskind
von Judith Visser

Bewertet mit 4 Sternen

Jasmijn ist ein ganz normales junges Mädchen. Kontaktfreudig und bei allen Mitschülern beliebt. Ein Sonntagskind, dem die Welt offensteht. Doch es gibt einen Haken: So ist sie nur in ihrem Tagebuch. Denn die wahre Jasmijn ist anders. Sie redet nicht. Nur mit ihrer Hündin Senta. Und mit Elvis Presley, mit dessen Postern sie ihr Zimmer tapeziert hat. Denn beide antworten nicht und das ist gut. Dann muss Jasmijn sich nicht fragen, was gemeint ist. Oder überlegen, was sie antworten soll. Wie schaffen es andere Menschen bloß, dass sie immer wissen, wie sie sich verhalten sollen? Mit Senta und Elvis an ihrer Seite macht sich Jasmijn auf, dieses Geheimnis zu ergründen und ihr Glück zu finden.

'Mein Leben als Sonntagskind' von Judith Visser ist ein gut geschriebener Roman über das Aufwachsen mit unentdecktem Asperger. Für mich als Person, die beruflich viel mit Menschen aus dem Autismusspektrum in Kontakt steht, war es nochmals besonders spannend, ein wenig "hinter die Kulissen" schauen zu können.
Teilweise fand ich das Buch ziemlich anstrengend zu lesen und musste längere Pausen einlegen. Ob es nun am Schreibstil oder der phasenweise etwas langgezogenen Handlung lag kann ich nicht genau differenzieren. Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch schnell fesseln und ich habe Jasmijn gern begleitet und heranwachsen sehen. 
Die Autorin hat selbst Asperger und somit konnte ich die Schilderungen als sehr authentisch und lebensnah einordnen. 
Insgesamt ein tolles Buch, dass mir inhaltlich sehr sehr gut gefallen hat, jedoch für mich etwas schwierig zu lesen war. Daher keine volle Punktzahl.