Rezension

Sorgt teilweise für "Atemnot" beim Lesen

Atemnot - Ilsa J. Bick

Atemnot
von Ilsa J. Bick

Inhalt

Jenna Lords Leben ist alles andere als leicht. Ihr Vater liebt es zu kontrollieren und dominieren und ihre Mutter ist Alkoholikerin. Halt gegeben hat ihr nur ihr Bruder, der nun jedoch im Irak stationiert ist. Doch dann lernt sie Mitch Anderson kennen, der ihr Leben verändert.

Völlig durchnässt sitzt sie nun auf einem Polizeirevier und erzählt ihre Geschichte. Eine Geschichte, die geprägt von Leid und Traurigkeit ist. 

Meine Meinung

"Atemnot" ist aus der Sicht von Jenna geschrieben, die ihre Geschichte dem Polizisten Bob erzählt. Durch die Ich-Perspektive kommt sie dem Leser näher und ich fühlte mich bei dem Gespräch als stiller Beobachter der mit zuhören kann, was die Handlung für mich noch intensiver erscheinen lies.

Jenna hat bisher ein schweres Leben mit einigen Schicksalsschlägen. Ein Brand in ihrer Kindheit hat nicht nur körperlich Narben bei ihr hinterlassen, sondern auch seelisch dazu geführt, dass sie mit ihren 16 Jahren schon große Probleme hat. Noch dazu kommt, dass es ihr in ihrem familiären Umfeld auch nicht gerade leicht gemacht wird. Kein Wunder also, dass sie häufig weg läuft, wenn ihr alles zu viel wird.

Mitch Anderson wirkt auf den ersten Blick sympathisch, auch wenn er nicht perfekt ist. Aber er ist nun einmal der einzige, der sich um sie kümmert und liebevoll mit ihr umgeht, was Jenna bisher so nicht kannte. Durch ihn blüht sie regelrecht auf und findet wieder Spaß am Leben.

Bei den Nebenfiguren dachte ich zunächst, dass sie sehr klischeehaft skizziert sind, war dann jedoch überrascht, dass ich falsch gedacht hatte. Insbesondere bei ihren Eltern war ich in einem ständigen Zwiespalt, da ich sie einerseits ganz schrecklich fand und dann doch auch Verständnis für sie aufbringen konnte.

Die Szenen auf dem Polizeirevier sind verstörend und sehr spannend geschrieben. In vielen Andeutungen wird dem Leser die Geschichte von Jenna präsentiert, die an das Buch fesseln und bis auf ein paar Längen im mittleren Teil ist es der Autorin auch gelungen mich wirklich zu begeistern. Lediglich das Ende fand ich dann doch ein wenig zu dick aufgetragen und das Drama war für mein Empfinden schon fast zu viel. Auch, dass es eher offen gehalten wurde und man nicht weiß, wie die Geschichte nun tatsächlich enden wird, finde ich nicht so glücklich gelöst. Dennoch möchte ich auch ein Lob aussprechen, da ich auf den letzten Seite praktisch durchgehend "Atemnot" hatte. Ich hatte das Gefühl, dass ich den Atem angehalten und erst dann wieder zur Luft kommen konnte, als ich das Buch beendet hatte. So muss ein guter Thriller sein.

Fazit

"Atemnot" ist ein unterhaltsamer und packender Thriller mit einer ungewöhnlichen Geschichte und glaubwürdigen Protagonistin. Anspruchsvoll und nachdenklich stimmend, wenn auch mit leichten Schwächen zum Ende hin