Rezension

sorry-schlecht

Ich bin Tess - Lottie Moggach

Ich bin Tess
von Lottie Moggach

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt
Würdest du dein Leben aufgeben, um das eines anderen zu übernehmen? Leila hat Tess nie zuvor getroffen. Doch sie weiß mehr über sie als irgendjemand sonst. Tess hat Leila nie zuvor getroffen. Doch wenn sie unbemerkt aus der Welt scheiden will, muss sie Leila ihr Leben anvertrauen. Zu Beginn ist es leicht für Leila, sich online als Tess auszugeben. Niemand durchschaut ihr Spiel. Doch wie lange lässt sich eine solche Lüge aufrechterhalten? Okay, nehmen wir uns einmal dieses hypothetische Dilemma vor: Eine Frau leidet an einer Krankheit, die an und für sich nicht lebensbedrohlich ist, aber ihre Lebensqualität stark einschränkt und auch nicht heilbar ist. Nach reiflicher Überlegung kommt sie zu dem Schluss, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Aber sie weiß, dass sie damit ihrer Familie und ihren Freunden großen Kummer bereiten würde und handelt daher nicht. Dennoch wünscht sie sich verzweifelt den Tod und an dieser Einstellung ändert sich auch über die Jahre nichts. Irgendwann kommt sie zu dir und sagt, ihr sei ein Weg eingefallen, wie sie ihren Plan in die Tat umsetzen kann, ohne ihre Familie und ihre Freunde unglücklich zu machen, aber dafür brauche sie deine Hilfe. Was würdest du tun? Würdest du ihr helfen? Lottie Moggach ist mit ihrem in Großbritannien unter dem Titel Kiss me first erschienen Debütroman für junge Erwachsene für zahlreiche Literaturpreise nominiert. Dieser Roman rund um das Social-Media-Zeitalter verdeutlicht, wie das Internet unsere Vorstellung von Realität und Identität verändert.

Meinung/Gedanken
Das Buch klingt spannend und die Grundidee auch interessant, aber die volle Umsetzung ist nicht gut gelungen. Die Spannung und Dramatik hat mir zu oft gefehlt. Das Buch konnte mich nicht mitreißen. Manchmal habe ich es sogar langatmig gefunden.
Gut ist, dass man hier auf das Internet zu greift und so merklich macht, worauf es hinauslaufen kann. Zwar selten aber die Möglichkeit besteht. Aber das ganze hätte man auch realistischer rüberbringen können.
Die Charaktere sind leider nicht gut ausgebaut. Sie gehen in dem Buch unter und das merkt man deutlich. Leila wird teilweise hier vorgestellt, aber auch nicht tief genung. Ich war mir unsympathisch und hochnässig mit ihrer "Allwissenheit". Das hätte nicht sein müssen...
Ihr Schreibstil ist aber locker und jugendhaft. Sie konnte mich dabei schon überzeugen. Aber das war auch eins von den Wenigen Sachen, worüber ich gut sprechen kann.

Fazit
Ich habe von dem Buch mehr erwartet und es hat nicht erfüllen können. Traurig, da die Grundidee doch so interessant und fesselnd klingt.