Rezension

Southern Reach - Auslöschung

Auslöschung - Jeff VanderMeer

Auslöschung
von Jeff VanderMeer

Über das Buch

Vor Jahren gab es ein mysteriöses Ereignis, bei dem ein Gebiet, die sogenannte „Area X“ verändert wurde, und seit dem von einer Art Barriere umgeben ist. Die geheime Regierungs-Organisation „Southern Reach“ möchte wissen, was es mit Area X auf sich hat, und sendet immer wieder Expeditionen durch die Barriere nach Area X, damit diese das Gebiet erforschen. Alle elf der vorangegangenen Expeditionen nahmen ein schlimmes, oder ein merkwürdiges Ende. Ihre Teilnehmer töteten sich gegenseitig, verschwanden, oder tauchten plötzlich wieder bei ihren Familien auf, ohne sich daran erinnern zu können, wie sie dort hinkamen. Doch nun ist es an der Zeit für die 12. Expedition, und so machen sich eine Psychologin, eine Anthropologin, eine Vermesserin und eine Biologin gemeinsam auf den Weg, das Geheimnis von Area X zu erforschen…

Die Geschichte wird aus der Sicht der Biologin erzählt, welche die Ereignisse ist einer Art Berichtform wie in einem Tagebuch festhält und uns so die Ereignisse und Erkenntnisse aus ihrer Sicht beschreibt. Ich finde die Perspektive sehr passend, da es die Aufgabe der Expeditionsteilnehmer ist, solche Aufzeichnungen zu machen, und es so scheint, als halte man nun ihren Bericht in Händen. Auch die Gestaltung des Buches, wenn man den Umschlag abnimmt, bestärkt diesen Eindruck.

Die Charaktere waren sehr unterschiedlich, und man bekommt nicht in alle vier einen gleich guten Einblick, was bei der Wahl der Perspektive nur natürlich ist. Ungewöhnlich war zunächst einmal, dass man von keiner der vier Frauen den Namen erfährt. Überhaupt werden in dem Buch absolut keine Namen genannt. Auch dies gehört zum Plan von Southern Reach, da die Teilnehmer der Expedition sich nur auf fachlicher Ebene, nicht auch persönlicher begegnen sollen, und es dadurch erleichtert werden soll, dass sie ihre Namen nicht kennen. Beim Lesen war es schon ein wenig ungewöhnlich, wenn immer nur von der Psychologin, oder der Vermesserin gesprochen wurde.

Am besten lernt man natürlich die Biologin kennen. Man erfährt nicht nur, was sie in Area X erlebt, sondern auch, warum sie sich für eine Expedition nach Area X beworben hat, wie ihr Leben vorher so war und was sie für ein Mensch war. Da sie Biologin ist, so wie ich, gab es natürlich schon mal eine Grundsympathie, und obwohl sie eigentlich eher ein eigenbrötlerischer Mensch zu sein scheint, mochte ich sie doch irgendwie. Sie ist neugierig und wissensdurstig und geht vollkommen in der Natur auf, fühlt sich unter Menschen aber eher unwohl. Sie ist insgesamt ein sehr interessanter Charakter. Über die anderen Charaktere möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel verrate, nur so viel, das die Psyhologin mir sehr unsympathisch war..

Die Story fing zunächst sehr spannend an, nicht zuletzt durch die ungewöhnliche Erzählweise und die unergründlichen Mysterien von Area X, über die man ja nun mehr zu erfahren hofft. Leider fand ich, dass es sich an einigen Stellen sehr gezogen hat, und die meisten Fragen, die man hat, nicht richtig beantwortet werden. Die meiste Zeit war ich doch sehr verwirrt über die seltsamen Ereignisse, und diese Verwirrung hat zum Ende des Buches hin leider nicht abgenommen, so dass mein Bedürfnis nach Antworten am Ende des Buches irgendwie unbefriedigt war. Dennoch war es auch spannend und der Autor konnte eine gute Atmosphäre der Bedrohung aber auch des Unwissens schaffen, welche die Biologin auf ihrer Suche nach Antworten, und den Leser mit ihr, vorangetrieben hat.

Das Ende fand ich sehr gelungen, auch wenn für meinen Geschmack auf dem letzten Stück alles ein bisschen zu schnell ging.

 

Fazit

Insgesamt fand ich „Auslöschung“, den ersten Teil der Southern Reach Trilogy trotz einiger Längen durchaus lesenswert. Die ungewöhnliche Erzählweise und die doch sehr mysteriösen Ereignisse haben es einem jedoch nicht leicht gemacht, und mir waren am Ende zu viele Fragen unbeantwortet.